Grabsteine
Auf dem abseits gelegenen Friedhof wurden von 1872 bis 1937 etwa 500 Menschen zur letzten Ruhe gebettet. Manche Grabsteine sind mit den Bergbausymbolen Schlägel und Eisen verziert. Die Inschriften verdeutlichen, dass sich Menschen aus verschiedenen Orten im Laufe der Zeit in dem Bergbauort niedergelassen hatten, um ihr Brot unter Tage zu verdienen. Die Sterberate war zur Zeit des Bergbaus hoch, da der Beruf körperlich anstrengend und das Abbaumaterial gesundheitlich schädlich war. Beim genauen Betrachten der Grabsteine wird auch die hohe Kindersterblichkeit deutlich.
Heutiger Zustand
Nach 1937, dem letzten Bestattungsjahr, wurden die Gräber nicht verändert und der Natur überlassen. Heute wachsen Bäume aus den Gräbern der Bergarbeiter und ihrer Angehörigen. Der Wald ist zurückgekehrt. Das aus den Grabbepflanzungen verwilderte Kleine Immergrün hat sich über das Gräberfeld ausgebreitet. Dieser grüne Teppich füllt sich im Frühjahr mit unzähligen blauvioletten Blüten.
Das Objekt „Ehemaliger Bergmannsfriedhof Friedrichssegen“ bei Friedrichssegen ist ein eingetragenes Baudenkmal (Denkmalverzeichnis Rhein-Lahn-Kreis, S. 56).
(Milena Bagic, Universität Koblenz-Landau, 2016; Bernd Geil, Stadtarchiv Lahnstein, 2020)