Brunnenbohrungen
Nahe dem Standort eines alten Sauerbrunnens und in Flussnähe wurde Ende der 1870er Jahre ein neuer Brunnen gebohrt. Daran beteiligt waren Luis Best, der Kaufmann Lesemeister sowie der Techniker Jean Eigel. Dieser neu erbohrte Brunnen erhielt die Bezeichnung „Victoria-Brunnen“. Daraufhin wurde ein weiterer Brunnen in der Nähe erbohrt, der Minervabrunnen. Beide Brunnen wurden einem holländischen Generalkonsul namens C. G. Rommenhöller verkauft. Rommenhöller gründete die Gesellschaft „Victoria-Brunnen Oberlahnstein, Rommenhöller u. Co. Rotterdam“. Später ging sie in eine Aktiengesellschaft über.
Im Jahr 2002 wurde die „Lahnsteiner Mineralquellen Vertriebs GmbH“ gegründet. Dabei handelt es sich um eine Tochterfirma. Diese ist für den Vertrieb der verschiedenen Produktsorten zuständig.
Quellwasser
Das Wasser der Victoria Quelle befindet sich in 450 Meter Tiefe und wird mit 1.000 Litern pro Minute an die Oberfläche gepumpt. Es zeichnet sich vor allem durch seinen großen Gehalt an Kohlensäure und Mineralien (z. B. Calcium, Magnesium und Fluorid) aus. In den Jahren 1919, 1935 sowie 1945 kam es zum Versiegen der Quelle, die dazugehörigen Anlagen wurden zu 85 % im Krieg zerstört. Trotzdem wurde der Brunnen wieder funktionstüchtig hergerichtet, sein Quellwasser dient auch heute noch der Heil- und Mineralwasserversorgung der Bevölkerung im gesamten Bundesgebiet.
Das 1961 staatliche anerkannte Heilwasser hilft besonders bei Magen-Darm-Erkrankungen, Gallenwegserkrankungen und Erkrankungen der harnabführenden Wege.
Aus vier Quellen wird das kostbare Nass heute an die Oberfläche gefördert und in vier Wassersorten auf den Markt gebracht: Victoria (Quelle: Victoria 1), Minerva (Victoria 2). Lahnsteiner (Lahnstein 1) und Lahnperle (Lahnstein 2). Daneben gibt es auch Mischgetränke von der Limonade bis zur Apfelschorle.
(Milena Bagic, Universität Koblenz-Landau, 2016; Bernd Geil, Stadtarchiv Lahnstein, 2020)
Internet
www.lahnsteiner.de: Victoria-Mineralbrunnen - Historie (abgerufen 15.01.2019)