Villa Didier in Niederlahnstein

heute Maximilians Brauwiesen

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Lahnstein
Kreis(e): Rhein-Lahn-Kreis
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 19′ 15,06″ N: 7° 35′ 34,52″ O 50,32085°N: 7,59292°O
Koordinate UTM 32.399.833,34 m: 5.575.251,86 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.399.868,39 m: 5.577.042,27 m
  • Villa Didier in Niederlahnstein (2016)

    Villa Didier in Niederlahnstein (2016)

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    Bagic, Milena
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    Milena Bagic
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Der dreigeschossige, burgartige Klinkerbau wurde Ende des 19. Jahrhunderts errichtet. Die mittlere der drei Gebäudeachsen wird durch einen Risaliten hervorgehoben. Die Villa verfügt über ein Fenster im abgewandelten Palladio-Motiv im zweiten und Balkone im ersten und zweiten Obergeschoss des Mittelrisaliten. Das Dach ist durch einen Zinnenkranz an den äußeren Achsen und einen oktogonalen Turm mit Zinnenkranz auf der mittleren Gebäudeachse geprägt.

Firmengeschichte zur Villa Didier
Die 1865 bei Stettin gegründete „Chamotte-Fabrik“, früher „Didier“, erhielt 1890 die Erlaubnis, ein neues Firmengebäude zu errichten, die sogenannte „Chamotte-Fabrik“. Sie stellte feuerfeste Steine her. Solche Steine wurden vor allem für die Hütten- und Stahlwerke sowie Eisengießereien benötigt. Für die Chamotte-Fabrik suchte man schließlich, um die Transportkosten der produzierten Steine zu den jeweiligen Kunden so gering wie möglich zu halten, einen neuen Standort im Westen Deutschlands und wurde in Niederlahnstein fündig. Einfluss auf den neuen Standort hatten auch die Quarzit- und Tonvorkommen des Westerwaldes. Das Werksgebäude, dessen Bau 1890 begonnen wurde, war 200 m lang und 33 m breit. Zur gleichen Zeit wurden Arbeiterhäuser und eine Direktorenvilla, die sogenannte Villa Didier gebaut. Im Jahr 1932 kam es zur Fusion der Stettiner Chamottefabrik und den Tochter- sowie Beteiligungsgesellschaften, die daraufhin als „Didier-Werke-AG“ bezeichnet wurden. Im Jahr 1995 wurde die Produktion in Niederlahnstein stillgelegt, der letzte Schornstein im Sommer 2004 gesprengt.

Heutige Nutzung
Die Direktorenvilla wurde bereits zu Betriebszeiten im Volksmund liebevoll als „Schamotte-Schlösschen“ bezeichnet. Seit 1995 beherbergt das stilvoll restaurierte Gebäude „Maximilians Brauwiesen“ , eine Privatbrauerei mit Gastronomie.

Das Objekt „Villa Didier in Niederlahnstein“ ist ein eingetragenes Baudenkmal (Denkmalverzeichnis Rhein-Lahn-Kreis, S. 52).

(Milena Bagic, Universität Koblenz-Landau, 2016; Sandro Golia, Landschaftsverband Rheinland, 2019; Bernd Geil, Stadtarchiv Lahnstein, 2020)

Internet
lahnstein.de: Historische Bauwerke in Lahnstein (abgerufen am 25.10.2016)

Literatur

David, Wolfgang (1999)
Der Industriestandort Lahnstein. In: Seibert, Hubertus (Hrsg.): Vom Kurfürstlichen Ort zur großen kreisangehörigen Stadt. Die Geschichte Lahnsteins im 19. und 20. Jahrhundert, S. 393-432. S. 419ff., Lahnstein.
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (2016)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Rhein-Lahn-Kreis. Denkmalverzeichnis Rhein-Lahn-Kreis, 4. Mai 2016. S. 52, Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke-rlp.de/Rhein-Lahn-Kreis, abgerufen am 20.10.2016

Villa Didier in Niederlahnstein

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Didierstraße 25
Ort
56112 Lahnstein - Niederlahnstein
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Geschütztes Kulturdenkmal gem. § 8 DSchG Rheinland-Pfalz
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1890

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Empfohlene Zitierweise
Milena Bagic, Sandro Golia, Bernd Geil: „Villa Didier in Niederlahnstein”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-252752 (Abgerufen: 25. März 2025)
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