Firmengeschichte zur Villa Didier
Die 1865 bei Stettin gegründete „Chamotte-Fabrik“, früher „Didier“, erhielt 1890 die Erlaubnis, ein neues Firmengebäude zu errichten, die sogenannte „Chamotte-Fabrik“. Sie stellte feuerfeste Steine her. Solche Steine wurden vor allem für die Hütten- und Stahlwerke sowie Eisengießereien benötigt. Für die Chamotte-Fabrik suchte man schließlich, um die Transportkosten der produzierten Steine zu den jeweiligen Kunden so gering wie möglich zu halten, einen neuen Standort im Westen Deutschlands und wurde in Niederlahnstein fündig. Einfluss auf den neuen Standort hatten auch die Quarzit- und Tonvorkommen des Westerwaldes. Das Werksgebäude, dessen Bau 1890 begonnen wurde, war 200 m lang und 33 m breit. Zur gleichen Zeit wurden Arbeiterhäuser und eine Direktorenvilla, die sogenannte Villa Didier gebaut. Im Jahr 1932 kam es zur Fusion der Stettiner Chamottefabrik und den Tochter- sowie Beteiligungsgesellschaften, die daraufhin als „Didier-Werke-AG“ bezeichnet wurden. Im Jahr 1995 wurde die Produktion in Niederlahnstein stillgelegt, der letzte Schornstein im Sommer 2004 gesprengt.
Heutige Nutzung
Die Direktorenvilla wurde bereits zu Betriebszeiten im Volksmund liebevoll als „Schamotte-Schlösschen“ bezeichnet. Seit 1995 beherbergt das stilvoll restaurierte Gebäude „Maximilians Brauwiesen“ , eine Privatbrauerei mit Gastronomie.
Das Objekt „Villa Didier in Niederlahnstein“ ist ein eingetragenes Baudenkmal (Denkmalverzeichnis Rhein-Lahn-Kreis, S. 52).
(Milena Bagic, Universität Koblenz-Landau, 2016; Sandro Golia, Landschaftsverband Rheinland, 2019; Bernd Geil, Stadtarchiv Lahnstein, 2020)
Internet
lahnstein.de: Historische Bauwerke in Lahnstein (abgerufen am 25.10.2016)