Zehntscheune in Ebernburg

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Bad Kreuznach
Kreis(e): Bad Kreuznach
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 49° 48′ 39,69″ N: 7° 50′ 51,68″ O 49,81103°N: 7,84769°O
Koordinate UTM 32.417.094,99 m: 5.518.256,96 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.417.137,06 m: 5.520.024,98 m
  • Frontansicht der Zehntscheune in Bad Münster am Stein-Ebernburg (2016).

    Frontansicht der Zehntscheune in Bad Münster am Stein-Ebernburg (2016).

    Fotograf/Urheber:
    Jennifer Retz
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Als Zehntscheune wurde im Mittelalter ein Lagerhaus zur Abgabe und Aufbewahrung der Natursteuer, des Zehnten, bezeichnet. Der Begriff „Zehnt“ bezeichnet die etwa zehnprozentige Steuer in Form von Geld oder Naturalien an eine geistliche (Kirche, Tempel) oder weltliche (König, Grundherr) Institution. Zehntherren ließen an geeigneten Stellen, also dort, wo man die Naturalabgaben am besten und sichersten einsammeln und aufbewahren konnte, große Scheunen erbauen. Diese Zehntscheunen spiegeln architektonisch regionale und epochale Unterschiede in Baustil und Material wider, ebenso wie die unterschiedliche Wirtschaftskraft ihrer Bauherren.

Die Zehntscheune in Bad Münster am Stein-Ebernburg zählt gemeinsam mit dem „Hahnenhof“ zum ältesten Gebäude des Stadtteils. Das schmale Gebäude weist ein Fachwerkobergeschoss auf, das architektonisch gut in das Stadtbild und zu dem dazugehörigen „Hahnenhof“ passt. Das hintere, kürzlich liebevoll restaurierte Gebäude zeigt im Obergeschoss reiches Schmuckfachwerk mit Mannfiguren und gebogenen Zierstreben, die wahrscheinlich aus dem 17. Jahrhundert stammen. Die Zehntscheune in Bad Münster am Stein stellte damals das Finanzamt für Naturalien dar. Sie befindet sich neben dem „Hahnenhof“ der erstmals 1560 erwähnt wurde und das wohl älteste Anwesen in Bad Münster darstellt. Der „Hahnenhof“ war damals ein rheingräflicher Herrenhof.

Bis in das 19. Jahrhundert war Bad Münster am Stein ein Dorf mit wenigen Häusern. Die Bevölkerung war in der Salzgewinnung, der Nahefischerei, Landwirtschaft und teilweise im Kupfer-Abbau im Hüttental tätig. Dies könnte der Grund dafür sein, dass die Zehntscheune in Bad Münster am Stein kleiner als andere Zehntscheunen ist, da sich in der Bauweise und Größe wie oben erwähnt, die Wirtschaftskraft widerspiegelt.

(Jennifer Retz, Universität Koblenz-Landau, 2016)

Literatur

Köhl, Stefan (2015)
Auf den Spuren des letzten Ritters.. Ebernburg unter den Sickingen. Bad Kreuznach.
Verkehrsverein Rheingrafenstein e. V. (o.J.)
Bad Münster am Stein Ebernburg. Hahnenhof. o. O. Online verfügbar: http://www.bad-muenster-am-stein.de/Entdecken/Sehenswertes/Hahnenhof, abgerufen am 19.08.2016

Zehntscheune in Ebernburg

Schlagwörter
Ort
55583 Bad Kreuznach - Bad Münster-Ebernburg
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Kein
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Schriften, Auswertung historischer Karten, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn vor 1560

Empfohlene Zitierweise

Urheberrechtlicher Hinweis
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Empfohlene Zitierweise
„Zehntscheune in Ebernburg”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-252684 (Abgerufen: 28. März 2025)
Seitenanfang