Die Kopflinde steht direkt neben der 1678 errichteten St.-Andreas-Kapelle, am Weg von Biesenbach nach Minzenbach. Laut mündlicher Auskunft einer Anwohnerin ist der Baum so alt wie die Kapelle, also mehr als 300 Jahre. Im belaubten Zustand ist der Baum an seinem buschigen Wuchs zu erkennen. Da die Kapelle ohne ein Fundament gebaut wurde, wuchs jahrzehntelang eine Wurzel der Linde unter dem Gebäude und drückte den Fußboden nach oben. Die Tür der Kapelle ließ sich dadurch nur noch einen Spalt weit öffnen. Dies wurde im Zuge einer Renovierung der Kapelle im Jahr 2012 behoben.
Kopfbäume sind keine Baumart im botanischen Sinne, sondern resultieren aus einer vorgedachten Schnitttätigkeit des Menschen. In der Literatur wird das „Köpfen“ folgendermaßen definiert: „Frühzeitiges Entfernen der Spitze des Leittriebs, um das Austreiben von Trieben anzuregen. Diese Triebe werden jeweils nach Ende der Vegetationsperiode entfernt, in der folgenden Wachstumsperiode wachsen dann wieder neue nach“ (Shigo 1986, S. 86).
(Biologische Station Rhein-Berg, erstellt im Rahmen des Projektes „KuLaCaching - Digitale Schatzsuche im Bergischen“. Ein Projekt im Rahmen des LVR-Netzwerks Landschaftliche Kulturpflege, 2016)
Internet www.ksta.de: Andreaskapelle - Von Wurzeln und Frost gezeichnet (Kölner Stadt-Anzeiger vom 25.07.2012, abgerufen 28.10.2016)
Literatur
Shigo, Alex L. (1986)
Die neue Baumbiologie. Fakten, Fotos und Betrachtungen über Bäume. S. 86, Braunschweig.
Kopflinde an der St.-Andreas-Kapelle in Biesenbach
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Empfohlene Zitierweise
Biologische Station Rhein-Berg (2016): „Kopflinde an der St.-Andreas-Kapelle in Biesenbach”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-252634 (Abgerufen: 27. April 2024)
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