Waldmühle in Primstal

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Nonnweiler
Kreis(e): St. Wendel
Bundesland: Saarland
Koordinate WGS84 49° 31′ 59,53″ N: 6° 58′ 11,8″ O 49,5332°N: 6,96995°O
Koordinate UTM 32.353.112,93 m: 5.488.712,22 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.570.255,82 m: 5.488.941,95 m
Die Waldmühle befindet sich in unmittelbarer Nähe zu den modernen Sport- und Freizeitanlagen in Primstal. Zum Ort Primstal zählen die beiden alten Ortsteile Mettnich und Mühlfeld, die in der Vergangenheit eigenständige Dörfer darstellten und im Laufe der Geschichte zusammengelegt wurden.

Die im Mühlfelder Allerswald stehende Waldmühle ist die älteste Mühle im Ortsteil Mühlfeld. Da die Menschen in der Vergangenheit ihren Lebensunterhalt und ihre Nahrung fast ausschließlich aus der Landwirtschaft beziehen mussten, diente auch die Waldmühle zur Sicherung ihrer Lebensgrundlage. Mithilfe der Mahlsteine wurde das geerntete Getreide zu Mehl gemahlen und schließlich zu Brot verarbeitet.

Der Aufbau der Waldmühle erfolgte Anfang des 18. Jahrhunderts durch Nikolaus Feid. In den nachfolgenden Jahren wechselte die Waldmühle häufig ihre Eigentümer, bis sie 1844 durch ein Feuer fast vollständig zerstört wurde. Nur zwei Jahre später begann der Wiederaufbau der Mühle. Nach der vollständigen Wiederherstellung wurde die Mühle an Herrn Markus Schütz aus Gonnesweiler verpachtet. „Der aus Lockweiler bei Wadern stammende Müller Nik Müller erwarb sie im Jahre 1871 von einem Dr. Heinrich Kalk aus Saarbrücken zum Preise von 6200 Taler. Durch Erbfolge ging der Besitz später auf den Sohn Franz Müller über, der am 9. April 1920 starb.“ (Wacket 1958, S. 32).

Fortan wurde die Waldmühle nicht mehr in Betrieb genommen, bis Anfang der 1930er Jahre Franz Müllers Witwe und ihr Sohn den Mühlenbetrieb wieder aufnahmen. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass die Getreidemühle im Allerswald bereits zur damaligen Zeit über das Wasser der nahe gelegenen Prims betrieben wurde. Auch nach dem Austausch der wasserbetriebenen Mahlsteine gegen einen Walzstuhl, der das Getreide noch effektiver zerkleinert, erfolgte der Antrieb durch Wasserkraft.
Durch den zunehmenden Bedeutungsverlust der Landwirtschaft, welcher mit steigendem Einfluss und Wachstum der Industrie einherging, wurde die Waldmühle in den 1960er Jahren, trotz weiterer Instandsetzungsmaßnahmen, stillgelegt.

Heute sind nach wie vor der Wasserlauf, der zum Antrieb der Wasserräder und damit letztlich zum Betrieb der Getreidemühle genutzt wurde, sowie ein Teil des alten Mühlengebäudes erhalten. Das Mühlengebäude ist mit einem Satteldach versehen. An den Giebelseiten ist das teilweise noch gut erhaltene Fachwerk zu erkennen. Ebenso sind die alten Grundmauern aus großen Natursteinen der Waldmühle noch gut erhalten.

Diese Mühle wird vom Land Saarland in der Landesdenkmalliste als Einzeldenkmal geführt.

(Theresa Zeiler, Universität Koblenz-Landau, 2016)

Literatur

Wacket, Alois (1958)
Die Mühlen im Amtsbezirk Nonnweiler: Die Waldmühle, Ortsteil Mühlfeld. In: 140 Jahre Amt Nonnweiler, (Heimatgeschichte der Gemeinden des Amtsbezirks und ihre Entwicklung bis in unsere Tage.) S. 23-32. Nonnweiler.

Waldmühle in Primstal

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Am Schwimmbad 6
Ort
66620 Nonnweiler - Primstal
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Geländebegehung/-kartierung, Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 1800 bis 1820

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„Waldmühle in Primstal”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-252619 (Abgerufen: 23. April 2024)
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