Die Pfarrei Nonnweiler besteht seit langer Zeit. Bereits in der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts wurde mit der Erschließung Nonnweilers durch das Nonnenkloster „Pfalzel“ begonnen. Durch die Besiedlung und den Aufbau der Kirchenorganisation, welche vorrangig durch die Nonnen stattfand, erhielt die Gemeinde wahrscheinlich ihren Namen. Überreste eines Holzbaues geben Hinweise darauf, dass die erste Kirche auch möglicherweise schon im 9. Jahrhundert errichtet wurde. In ihrer Historie wurden die Kirche und die Pfarrei auch durch mittelalterliche Einflüsse geprägt.
Der heutige Name der Kirche basiert auf den heiligen Hubertus als Schutzpatron. Bei Kirchen mit einem Hubertuspatronat handelt es sich oft um vergleichsweise alte Kirchen. Der heilige Hubertus gilt als Schutzheiliger der Jäger, Forstleute und Schützen. Das Hubertushorn, welches jener Heilige bei einer Jagd verloren haben soll, befindet sich im Besitz der Pfarrei. Neben dem Hubertushorn ist auch den Hubertusschlüssel ein prägendes Relikt früherer Zeiten. Es handelt sich dabei um ein Brenneisen, mit dem Bisswunden tollwütiger Tiere an den jeweiligen Körperstellen des Menschen ausgebrannt wurden. Diese Behandlungsmethode ließ Nonnweiler zu einem begehrten Wallfahrtsort werden. 1828 wurde die Anwendung des Hubertusschlüssels als Heilmethode sowie die Wallfahrt nach Nonnweiler durch die Bischöfliche Verwaltung in Trier verboten.
In seiner heutigen Form wurde das Kirchengebäude von 1900 bis 1902 unter der Leitung des Mainzer Dombaumeisters L. Becker errichtet. Das Kirchengebäude hat eine Länge von 33 Metern. Die Kirchenhalle ist dreischiffig mit einem Querschiff. Das Gewölbe in der Halle wird von sechs Sandsteinsäulen mit einem Umfang von 1,20 Metern getragen. Der wehrhaft aussehende Kirchturm mit den vier Glocken misst eine Höhe von 54 Metern und der Hubertusdachreiter 37,5 Metern. Der Turm ist aufgrund sein Aussehen mit dem hohen und verschieferten Spitzhelm sowie mit den kleinen Ecktürmchen ortsbildprägend. Ein Brand im Jahr 1984 zerstörte das Dach der Kirche, daraufhin wurde es vollständig erneuert.
Die Kirche ist von außen nicht verschlossen und zumindest der Vorraum kann betreten werden. Aus diesem erhält man Einblick in die vergleichsweise moderne, offene, freundliche Kirchenhalle. Die orangen Sandsteinsäulen verleihen der ansonsten in Weiß gehaltenen Kirche Farbe und untermalen darüber hinaus das grazil bemalte Gewölbe.
(Bianca Pitzer, Universität Koblenz-Landau, 2016)
Quelle
Informationstafel vor der Kirche; Tourismusinstitutionen der Stadt Nonnweiler; Befragung Ortsansässiger
Internet
www.pfarreiengem-nonnweiler.de: Pfarreiengemeinschaft Nonnweiler (abgerufen 25.10.2016)
de.wikipedia.org: Nonnweiler (abgerufen 25.10.2016)
de.wikipedia.org: St. Hubertus (Nonnweiler) (abgerufen 25.10.2016)