Die jüdische Gemeinde Jünkerath seit dem frühen 19. Jahrhundert: Die ersten jüdischen Einwohner kamen nach dem Eisenbahnanschluss 1870 in den Ort. Die kleine Gemeinschaft wuchs nach 1918 an. 1932 waren Stadtkyll, Lissendorf und Dollendorf angeschlossen. Gemeindegröße um 1815: –, um 1880: 10 (1896), 1932: Ohne Angabe / 20 (1933), 1937/38: 12 (1937/38) bzw. „zwei Familien“ (1938), 2006: – (Angaben vorab nach Reuter 2007, für 1937/38 nach jüdische-gemeinden.de). „An gemeindlichen Einrichtungen gab es auch einen eigenen Friedhof in Glaadt.“ (www.jüdische-gemeinden.de). Glaadt ist heute ein Ortsteil von Jünkerath, ein Begräbnisplatz wird ohne Lokalisierung ebenfalls bei www.alemannia-judaica.de genannt.
Bethaus / Synagoge: 1932 ist ein Betsaal belegt, der sich in einem Privathaus befand (Reuter 2007).
„Beim Novemberpogrom 1938 wurden die Wohnungen der beiden noch am Ort lebenden jüdischen Familien überfallen und verwüstet. 1942 wurden die letzten jüdischen Einwohner deportiert.“ (jüdische-gemeinden.de) „Die Familie Hermann Rothschild richtete in ihrem unweit des Bahnhofes liegenden Anwesen in einem rückwärtigen Gebäude eine Betstube ein, die für alle jüdischen Familien am Ort und in der Umgebung zur Verfügung stand. 1933/34 verzog die Familie jedoch aus Jünkerath. Vermutlich ist der Betraum seitdem nicht mehr verwendet worden. Die weitere Geschichte der Gebäude auf dem Anwesen Bahnhofstraße 18 ist nicht ganz klar. Das Wohnhaus der Familie Rothschild wurde später offenbar zwangsverkauft, der hintere Grundstücksteil mit der Betstube kam an die Gemeinde Jünkerath. Diese hatte im Zusammenhang mit dem Restitutionsverfahren um 1950 auch eine Nachzahlung zu leisten. Das Gebäude besteht nach Angaben der Chronik von Jünkerath-Glaadt immer noch, «wenn auch nicht in ursprünglicher Verwendung».“ (zitiert aus alemannia-judaica.de)
Lage Da zur präzisen Lage der früheren Betstube keine gesicherten Informationen vorliegen (vgl. auch mahnmal-trier.de), ist diese hier mit einer symbolischen Geometrie in der Jünkerather Bahnhofstraße eingezeichnet.
Internet www.alemannia-judaica.de: Jünkerath, jüdische Geschichte (abgerufen 31.05.2016 und 24.02.2023) www.jüdische-gemeinden.de: Gerolstein/Eifel (Rheinland-Pfalz) (abgerufen 31.05.2016 und 24.02.2023) www.mahnmal-trier.de: Verbrannt, geplündert, umgewidmet – Das Schicksal der Synagogen in der Region (Trierischer Volksfreund Nr. 262 vom 08./09.11.2008, PDF-Datei 140 kB, abgerufen 31.05.2016)
Literatur
Reuter, Ursula (2007)
Jüdische Gemeinden vom frühen 19. bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, VIII.8.) S. 53, Bonn.
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