Anderen Aussagen zufolge sollte um 1710 vor dem in Thranenweier befindlichen Weiher ein Sägewerk errichtet worden sein, sodass sich dort Familien niederlassen konnten. Erbbau- und Landpachtverträge prägten das dortige Wohnen. „Den besitzrechtlichen Verhältnissen liegen Erbbau- und Landpachtverträge zugrunde, die von jedem einzelnen Haushaltsvorstand mit dem Forstfiskus abgeschlossen sind. Grund und Boden aber gehören dem Forstfiskus, der sie den Haushaltungen gegen eine geringe jährliche Pachtgebühr und einen kleinen Erbbauzins überläßt“ (Schmitt 2004, S. 20 zitiert aus Keller (1964)). Anzumerken ist, dass die Häuser den Eigentümern gehören. Nirgends sonst ist dieser Besitzstand so anzutreffen. Es ist nicht mehr nachvollziehbar, ab welchem Zeitpunkt diese Verträge abgeschlossen wurden. Das Erbbaurecht liegt der Bedingung zugrunde, dass der Erbberechtigte jene Waldarbeiten verrichtet, welche ihm vom der Staatsforstverwaltung angeboten werden.
Einer weiteren Aussage zufolge, welche ähnliche Informationen widergibt, gab es in Thranenweier lediglich einen Forellenweiher, dieser wurde aber seit dem 18. Jahrhundert nicht mehr benutzt. Bewohner des Dorfes Allenbach, das sich nordöstlich von Thranenweier befindet, haben im Jahr 1710 in Thranenweier eine Sägemühle errichtet. 1716 wurde die Mühle in Brand gesetzt. Die Besitzer erhielten zwar die Erlaubnis, eine neue Mühle zu errichten, aber sie hatten das anscheinend nicht getan. Von 1759-1760 errichtete ein Kohlenbrenner Namens Philipp dort sein Haus. Sechs weitere Köhler errichteten nach ihm dort jeweils eine Holzbaracke. Das umliegende Gebiet nutzten sie als Acker und Gemüsegärten. Im Jahr 1785 befanden sich dort immer noch nur sieben Baracken. Die in den Baracken wohnenden Köhler lebten sehr einfach und hatten keinen guten Ruf. Sie wurden als „übelberufene Leute“ und „Bettler“ bezeichnet. Ihnen wurden Holzdiebstähle vorgeworfen.
Heute ist Thranenweier ein zur Ortschaft Börfink gehörender Weiler, der aus zwei Straßen besteht. Ein Teil der Häuser wird als Wochenendunterkünfte genutzt.
(Milena Bagic und Jörn Schultheiß, Universität Koblenz-Landau, 2016)