Thranenweier

Ortsteil von Börfink

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Allenbach, Börfink
Kreis(e): Birkenfeld (Rheinland-Pfalz)
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 49° 42′ 24,03″ N: 7° 05′ 56,84″ O 49,70668°N: 7,09912°O
Koordinate UTM 32.362.946,65 m: 5.507.752,78 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.579.324,20 m: 5.508.363,78 m
  • Thranenweier (2016)

    Thranenweier (2016)

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  • Wohnhaus in Thranenweier (2016)

    Wohnhaus in Thranenweier (2016)

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  • Ortsrand von Thranenweier (2016)

    Ortsrand von Thranenweier (2016)

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Die Entstehung von Thranenweier ist mit der Entstehung der Köhlerei verbunden. Einige Aufsätze über die Enstehung sollen in Kürze wiedergegeben werden: Thranenweier kann zu den sogenannten Hüttendörfer gerechnet werden. Die Grafen von Sponheim waren die Herren von Thranenweier. 1705 sollten sie die Köhler, die damals im Wald lebten, gezwungen haben, sich in Thranenweier anzusiedeln. Im Jahr 1731 bestand der Ort aus lediglich zwei Hütten. Aus dem Jahr 1742 liegt ein Bericht vor, der besagt, dass die Köhler in „wandelbaren Holzhütten“ lebten, unmittelbar an ihrem Arbeitsplatz. Bis vor ca. 100 Jahren lebten die Arbeiter noch in Waldhütten und gingen der Arbeit des Köhlers oder Holzhauers nach.

Anderen Aussagen zufolge sollte um 1710 vor dem in Thranenweier befindlichen Weiher ein Sägewerk errichtet worden sein, sodass sich dort Familien niederlassen konnten. Erbbau- und Landpachtverträge prägten das dortige Wohnen. „Den besitzrechtlichen Verhältnissen liegen Erbbau- und Landpachtverträge zugrunde, die von jedem einzelnen Haushaltsvorstand mit dem Forstfiskus abgeschlossen sind. Grund und Boden aber gehören dem Forstfiskus, der sie den Haushaltungen gegen eine geringe jährliche Pachtgebühr und einen kleinen Erbbauzins überläßt“ (Schmitt 2004, S. 20 zitiert aus Keller (1964)). Anzumerken ist, dass die Häuser den Eigentümern gehören. Nirgends sonst ist dieser Besitzstand so anzutreffen. Es ist nicht mehr nachvollziehbar, ab welchem Zeitpunkt diese Verträge abgeschlossen wurden. Das Erbbaurecht liegt der Bedingung zugrunde, dass der Erbberechtigte jene Waldarbeiten verrichtet, welche ihm vom der Staatsforstverwaltung angeboten werden.

Einer weiteren Aussage zufolge, welche ähnliche Informationen widergibt, gab es in Thranenweier lediglich einen Forellenweiher, dieser wurde aber seit dem 18. Jahrhundert nicht mehr benutzt. Bewohner des Dorfes Allenbach, das sich nordöstlich von Thranenweier befindet, haben im Jahr 1710 in Thranenweier eine Sägemühle errichtet. 1716 wurde die Mühle in Brand gesetzt. Die Besitzer erhielten zwar die Erlaubnis, eine neue Mühle zu errichten, aber sie hatten das anscheinend nicht getan. Von 1759-1760 errichtete ein Kohlenbrenner Namens Philipp dort sein Haus. Sechs weitere Köhler errichteten nach ihm dort jeweils eine Holzbaracke. Das umliegende Gebiet nutzten sie als Acker und Gemüsegärten. Im Jahr 1785 befanden sich dort immer noch nur sieben Baracken. Die in den Baracken wohnenden Köhler lebten sehr einfach und hatten keinen guten Ruf. Sie wurden als „übelberufene Leute“ und „Bettler“ bezeichnet. Ihnen wurden Holzdiebstähle vorgeworfen.

Heute ist Thranenweier ein zur Ortschaft Börfink gehörender Weiler, der aus zwei Straßen besteht. Ein Teil der Häuser wird als Wochenendunterkünfte genutzt.

(Milena Bagic und Jörn Schultheiß, Universität Koblenz-Landau, 2016)

Literatur

Keller, C. (1964)
Hüttendörfer im Hochwald. In: Saarbrücker-Zeitung, Beilage. Nr. 41, o. O.
Schmitt, Reiner (2004)
Bewohner des Weilers Tranenweier bei Börfink im 18. und 19. Jahrhundert sowie dessen Geschichte. Neuhütten.

Thranenweier

Schlagwörter
Ort
54422 Börfink - Thranenweier
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1705

Empfohlene Zitierweise

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Empfohlene Zitierweise
„Thranenweier”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-249716 (Abgerufen: 25. April 2024)
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