Hangmoor Ochsenbruch bei Börfink

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde, Naturschutz
Gemeinde(n): Börfink
Kreis(e): Birkenfeld (Rheinland-Pfalz)
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 49° 41′ 39,13″ N: 7° 03′ 56,48″ O 49,6942°N: 7,06569°O
Koordinate UTM 32.360.500,67 m: 5.506.427,84 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.576.932,52 m: 5.506.941,89 m
Der „Ochsenbruch“ ist ein Hangmoor nordwestlich von Börfink im Nationalpark Hunsrück-Hochwald.

Hangmoore entstehen in Hanglage unterhalb von von Quellaustritten oder Quellhorizonten bei ganzjährigem Überschuss an meist mineralstoffreichem, aber stickstoffarmem Wasser. Aus einem Hangsumpf entwickelt sich im Verlauf von Jahrhunderten ein Niedermoor. Aus den nur teilweise zersetzten Pflanzenresten der Hangsumpf- oder Niedermoor-Vegetation bildet sich eine Niedermoortorfschicht, die bis zu einigen Dezimetern mächtig werden kann.
Im Laufe des 20. Jahrhunderts war der Ochsenbruch zunehmend forstwirtschaftlich genutzt worden. Die Anlage von die Moorfläche entwässernden Gräben und die Aufforstung mit Fichten hatten den ursprünglichen Charakter weitgehend verändert und das Ökosystem massiv beeinträchtigt. Trotz der Ausweisung des Ochsenbruchs als Naturschutzgebiet im Jahr 1979 wurde noch bis zum Jahr 1995 Forstwirtschaft betrieben und große Areale waren mit Fichten bestockt. Auf den waldfreien Flächen hatten sich Pfeiffengrasbestände entwickelt, die eine Störung des ursprünglichen Wasserhaushalts des Moores anzeigten.

Seit der Jahrtausendwende erfolgten durch die Biotopbetreuung im Landkreis Birkenfeld gezielte Maßnahmen mit dem Ziel einer Renaturierung der Moorstandorte. Die Maßnahmen, die für die Renaturierung ergriffen wurden, umfassten unter anderem die Entfichtung, das Verschließen von Entwässerungsgräben sowie das Anpflanzen der Moorbirke. Bis zum Jahr 2013 war bereits ein Großteil dessen umgesetzt worden. Die Entwässerung wurde vermindert, Moorbirken wurden inselartig angepflanzt und viele Moorbereiche wurden entfichtet (Halverscheid 2013).

Um die Namensgebung des Ochsenbruchs kursieren viele Gerüchte. Laut Herrn Döscher erklärte ein einheimischer Bewohner, dass die Ochsen, mit denen aufgrund des moorigen Untergrundes das Holz abtransportiert wurde, in den Mooren stecken geblieben und verendet sind. Dadurch erhielt das Hangmoor seinen heutigen Namen „Ochsenbruch“.

(Lara Brinkord, Universität Koblenz-Landau, 2016)

Quelle
Freundliche Mitteilungen von Herrn Bürgermeister Döscher, 2016.

Internet
naturschutz.rlp.de: Verordnung über das Naturschutzgebiet „Ochsenbruch“, Landkreis Birkenfeld, vom 2.April 1979 (PDF-Dokument, 70 KB, abgerufen 24.03.2016)
geodaten.naturschutz.rlp.de: Landschaftsinformationssystem der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz: Naturschutzgebiet Ochsenbruch (NSG-7134-100) (abgerufen 29.12.2020)

Literatur

Gerken, Bernd (1983)
Moore und Sümpfe. Bedrohte Reste der Urlandschaft. Freiburg.
Göttlich, Karlhans (Hrsg.) (1980)
Moor - und Torfkunde. S. 2-21, Stuttgart.
Halverscheid, Ulrike (2013)
NSG-Album Ochsenbruch. Entwicklung des Naturschutzgebiets im Zeitraum der Biotopbetreuung. Überblick. Mainz. Online verfügbar: NSG-Album Ochsenbruch, abgerufen am 14.03.2016
Michael Succow (1986)
Moore in der Landschaft. Entstehung, Haushalt, Lebewelt, Verbreitung, Nutzen und Erhaltung der Moore. Leipzig.

Hangmoor Ochsenbruch bei Börfink

Schlagwörter
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde, Naturschutz
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger

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Lara Brinkord: „Hangmoor Ochsenbruch bei Börfink”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-249658 (Abgerufen: 28. März 2025)
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