Mitten im Weiler Thranenweier befindet sich der freistehende, etwa sieben Meter hohe Glockenturm. Das Gestell des Glockenturms besteht komplett aus Holz. In dem kleinen Glockenstuhl ist eine freischwingende Glocke sichtbar, deren geflochtene Schnur nach unten hängt. Auf dem Dach des Glockenturms findet sich ein Wetterhahn, der die Windrichtung anzeigt. Während der Glockenturm in den früheren Jahren durch einen Holzzaun geschützt war, ist der Zaun heute nicht mehr vorhanden und der Bereich des Glockenturms somit frei zugänglich.
Das hölzerne Gestell des Glockenturms wurde im Jahr 1953 unmittelbar neben dem Gasthaus Düpre auf Gemeindeland montiert. Die Einweihung der Glocke fand 1953, nach der Fertigstellung des Glockenturms, statt. Durch das Läuten der Glocke wurde u.a. sonntags zum katholischen Gottesdienst aufgerufen, der im Gasthaus Düpre stattfand, da es in Thranenweier keine Kirche oder Kapelle gibt. Das Gasthaus Düpre, später auch als Gasthaus „Weiherstübchen“ bekannt, wurde im Jahr 2001 abgerissen.
Karl Düpre, der ehemalige Wirt des Gasthauses, übernahm für einen längeren Zeitraum den Glöcknerdienst und war somit für das Läuten der Glocke zuständig. Zwei ehemalige Bewohner Thranenweiers sammelten unermüdlich Spenden für den Bau des Glockenturms, der daher auch ihnen zu verdanken ist. Da der Glockenturm aus Spenden finanziert und mit eigener Arbeitsleitung geschaffen wurde, sind die Bewohner in Thranenweier besonders stolz auf ihn. Neben der Funktion des Glockenläutens, die beispielsweise zum Gottesdienst ruft, ist der Glockenturm daher ein Symbol für Gemeinschaftssinn und Zusammenhalt der Dorfbewohner. Der Glockenturm von Thranenweier wurde am 14.09.1997 mit einem feierlichen Gottesdient, der am Glockenturm abgehalten wurde, eingeweiht.
Auch heute noch ist der Glockenturm in Gebrauch, denn die Glocke ruft jeden Sonntag zum Gottesdienst und läutet bei Sterbefällen. Zudem dient der Glockenturm der Zierde des kleinen Weilers Thranenweier.
(Nina Krämer, Universität Koblenz-Landau, 2016)
Literatur
Schmitt, Reiner (2004)
Bewohner des Weilers Tranenweier bei Börfink im 18. und 19. Jahrhundert sowie dessen Geschichte. S. 102 ff., Neuhütten.
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