Bösclausfelsen nahe Rinzenberg

Sage von „Bösclausfelsen nahe Rinzenberg“

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Rinzenberg
Kreis(e): Birkenfeld (Rheinland-Pfalz)
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 49° 40′ 43,45″ N: 7° 05′ 47,23″ O 49,67874°N: 7,09645°O
Koordinate UTM 32.362.675,46 m: 5.504.651,52 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.579.177,02 m: 5.505.253,42 m
Der Bösclausfelsen liegt zwischen den Dörfern Börfink, Buhlenberg und Rinzenberg im Hochwald. Altarten von 1766 weisen für diesen Ort die Angabe Bös Clausen Fels auf.
Südwestlich des nahegelegenen Gefällberges, ca. 300 m vor der Waldstraße gelegen, die die Verbindung zwischen den Gemeinden Buhlenberg und Rinzenberg mit Börfink darstellt, befinden sich 2 großflächige Felspartien. Diese Felsformation strahlt noch heute durch ihre Größe eine enorme Stärke aus und schafft ein Gefühl von Geborgenheit. Mauerreste deuten zudem auf eine damalige Ansiedlung von Menschen hin. Entlang des Bösclausfelsens ließen sich zahlreiche Holzfäller und Köhler nieder. Dafür spricht die Vielzahl an kreisrunden Stellen zwischen den einzelnen Felsen. Diese, der Gewinnung von Holzkohle dienenden Standorte, sind im Nationalpark Hunsrück-Hochwald vermehrt anzutreffen. Wahrscheinlich ging Börfink aus Familien, die in diesen Waldbereichen siedelten, hervor.

Zudem diente diese Stelle für die angrenzenden Gemeinden und deren Einwohner als Unterschlupf und Schutz während des Dreißigjährigen Krieges. Die aufwendige Bauweise lässt vermuten, dass dieser Zufluchtsort lange Zeit zuvor ausgesucht und ausgebaut wurde.

Die Sage vom Bös-Claus-Felsen von 1632 ist stark mit den Ereignissen zu Zeiten des Dreißigjährigen Krieges und dem Ende der spanischen Herrschaft verbunden. Sie beinhaltet die Suche nach einem neuen Schäfer in der Gemeinde Rinzenberg. Dieser Schäfer Namens Claus, scheinbar mit übernatürlichen Kräften ausgestattet, rettete das Vieh der Dorfbewohner vor Plünderungen durch spanische Truppen, die vor den Schweden flohen. Claus floh mit der Viehherde in den Wald zu dieser beschriebenen Felsformation. Dort angekommen schlug er mit seinem Hirtenstab gegen die Felswand, worauf sich diese öffnete und eine Höhle frei legte. Diese gewährte dem Vieh Unterschlupf. Nach dem Rückzug der Truppen konnte er den Dorfbewohnern ihr Vieh wieder unbeschadet übergeben. Jedoch verschlechterte sich Claus Verhältnis zu den Dorfbewohnern zusehends. Dies führte letztlich dazu, dass der Schäfer Claus Rache an den Dorfbewohnern nahm. Der Sage nach trieb er, bei erneuten Raubzügen und dem damit verbundenen Wunsch der Dorfbevölkerung ihr Vieh vor den umherstreifenden Söldnern zu retten, den gesamten Viehbestand zum Felsen. Er ließ die Höhle, sobald alle Tiere in ihr verschwunden waren, mit einem Schlag seines Hirtenstabes einstürzen. Seit jenem Tag trägt diese Felsformation den Namen Bös-Claus-Felsen.

(Jörg Hillmer, Universität Koblenz-Landau, 2016)

Literatur

Ruppenthal, Hans-Dieter (1997)
Der Bösclausfelsen. Ein rätselhafter Siedlungsplatz im Hochwald und seine Sage. In: Mitteilungen des Vereins für Heimatkunde im Landkreis Birkenfeld und der Heimatfreunde Oberstein e.V., 71. Jahrgang, S. 185-193. Birkenfeld.

Bösclausfelsen nahe Rinzenberg

Schlagwörter
Ort
55767
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Geländebegehung/-kartierung

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„Bösclausfelsen nahe Rinzenberg”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-248576 (Abgerufen: 25. April 2024)
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