Ein sehr interessantes Aspekt des Gebietsplans der Stadt Kerkrade ist die Tatsache, dass auch die deutsche Seite des Würmtals betrachtet wird und Teil des Plangebietes ist. Im Rahmen des Planes sind mehrere Projekte vorgesehen, in denen die Gemeinde Kerkrade, die Provinz Limburg, der Landschaftsverbandes Rheinland und die Stadt Herzogenrath zusammenarbeiten.
Im Rahmen des Projekts „Baalbruggermühle“ wird eine grenzüberschreitende Kulturlandschaftsanalyse durchgeführt. Hierfür wurde das Projektgebiet mit dem historischen Dreieck Rolduc, Burg Rode und Baalsbruggermühle abgegrenzt.
Vor allem die Abtei und die Burg haben die Entstehung und die Entwicklung dieses Kulturlandschaftsbereiches seit dem Hochmittelalter bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts im Land von Rode geprägt. Erst nach 1815 wurde das Land von Rode zwischen den Niederlanden und Preußen geteilt.
Nach 1815 haben vor allem der untertägige Kohlenbergbau, der obertägige Stein-, Sand- und Braunkohlenabbau, die Industrialisierung, die Umstrukturierung, die wachsende Mobilität, das Bevölkerungswachstum sowie Raumplanung und Raumordnung die Entwicklung der neuzeitlichen Kulturlandschaft seit 1805 geprägt. Die Kulturlandschaftsentwicklung stand für Kerkrade seit den 1970er Jahren und für Herzogenrath seit den 1990erJahren im Zeichen der Neustrukturierung nach der Aufgabe des Kohlenbergbaus.
Ein sehr interessanter Aspekt des Projektes Baalsbruggermühle ist die Tatsache, dass an beiden Seiten der Grenze die Kulturlandschaftsentwicklung seit 1805/1807 betrachtet wird und in einer Kulturlandschaftswandelkarte dargestellt wird.
(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau und Klaus-Dieter Kleefeld, LVR-Redaktion KuLaDig, 2016)