Geschichte
Der studierte Fischzuchtmeister Heinz Passow erkannte Anfang der 1950er Jahre, dass die Lage im leicht abfallenden Gelände südlich von Börfink gut für die Anlage eines Fischzuchtbetriebes geeignet ist. Um den Betrieb zu gründen, kaufte Passow im Jahre 1954 Wiesen entlang der Traun vom ehemaligen Eigentümer Böcking. Im Jahre 1955 wurden ein Bruthaus und zwei Teiche gebaut. Im Bruthaus konnten 500.000 Forellen erbrüten, sie wurden anschließend in den beiden Teichen aufgezogen. Der Betrieb erfuhr in den Folgejahren starke Erweiterungen. Im Jahre 1957 wurde die Ausstattung auf 1,2 Millionen Stück Forellenbrut und 1 Millionen Hechtbrut erhöht. Im Jahre 1963 zählte die Anlage bereits 27 Zuchtbecken. Bis heute hat die Anlage die von Passow geplanten Ausmaße von 66 Teichen nicht erreicht.
Im Jahre 1956 wurde das Gehilfenhaus gebaut, welches zunächst als Wohnhaus für die Familie Passow diente. Die Einrichtung einer Gastwirtschaft schloss sich an. Dabei erwarben die Betreiber am 14. Juli 1959 die Erlaubnisurkunde durch das Landratsamt Trier zum Betrieb einer Schankwirtschaft.
Die Eheleute Passow stiegen 1979 aus dem Betrieb aus und Übergaben ihn an Annemarie und Erwin Weyerhäuser. Im Jahre 1982 wurde der Betrieb von Johannes Heer und dessen Sohn übernommen.
Gegenwart
Die heutigen Eigentümer erwarben den oberen Teil des Forellenhofs mit 12 größeren Weihern im Jahre 1997 direkt von den Eheleuten Passow. Ein Hofladen mit Bewirtung wurde errichtet (Fischzucht Hengstbachtal). Zusätzlich ersteigerte sich der Eigentümer 2001 den zuletzt geschlossenen Forellenhof Trauntal, der direkt an der Landstraße liegt. Neben der Fischzucht wird ein Gasthaus mit angeschlossenem Hotel mit sechs Gästezimmern betrieben. Außerdem werden Hirsche und Rinder gehalten.
Zunächst werden die vorhandenen Fischarten im Bruthaus artgetrennt aufgezogen. Anschließend kommen die Fische in Brutteiche und schließlich in die Setzlingsteiche, wo sie zum Verzehr entnommen werden können. Die bis zu sieben Jahre lang groß gezogenen Forellen werden an Hotels und Gaststätten in einem Umkreis von ca. 120 km vertrieben. Dabei erreichen die Regenbogenforellen ein Gewicht von bis zu 3,5 kg. Bachforellen werden ca. 2,25 kg und Bachseiblinge bis zu 2 kg schwer. Neben den direkten Verkauf können Hobbyangler die Teiche nutzen.
Der Forellenhof Trauntal ist die größte und höchstgelegene Anlage ihrer Art in Rheinland-Pfalz. Um die Wasserzufuhr der heute 40 Becken zu gewährleisten, mussten die Zuflüsse Traunbach, Ochsenfloß und Hengstbach verlegt werden. Der Wassereintrag erfolgt durch die im Schnitt über 100 cm hohen Niederschläge aus den Bruchgebieten des nahegelegenen Hochwaldes. Das Wasser besitzet eine gute Qualität mit wenig Kohlensäure. Somit ist die Gefahr von Krankheiten innerhalb der Fischbestände reduziert.
Fischadler-Brutstätte
In den Jahren 2006 und 2007 kam es zu einem seltenes Ereignis: Die in dieser Region ausgestorbenen Fischadler haben am Forellenhof Trauntal im Sommer eine neue Brutstätte gefunden. Dies ist die erste Fischadlerbrut in Rheinland-Pfalz seit über 100 Jahren. Normalerweise ist diese Vogelart nur in Nord- und Osteuropa vorzufinden. Unterstützt wurden die Vogelarten durch die künstliche Errichtung zweier Horste in der Näher der Weiher durch das Forstamt Birkenfeld
(Kevin Böcking, Universität Koblenz-Landau, 2016)