Im Volksmund trägt das Kreuz den Namen „Graues Kreuz“. Auch in den Kataster- und Wanderkarten ist die Stelle mit der Bezeichnung „Am Grauen Kreuz“ eingetragen. Während des Dreißigjährigen Krieges kam es 1632 zur Schlacht zwischen den Truppen des Schwedenkönigs Gustav Adolf und den spanischen Truppen, die für den Kaiser Ferdinand I. aus Österreich kämpften. Zweitgenannte befanden sich auf dem Rückzug und plünderten dabei viele Ortschaften, unter anderem auch die Ortschaft Rinzenberg.
Die Bewohner des Dorfers, welche vor dem Plündern und Brandschatzen der Spanier gewarnt wurden, flohen in den Hochwald. Die mit den Franzosen verbündeten Truppen des Schwedenkönigs holten die Spanier ein und es kam zur Schlacht, in der diese vernichtend geschlagen wurden. Als die Schlacht vorbei war und die Truppen weiterzogen wagten sich die ersten in den Wald geflohenen Bewohner zurück in ihr Dorf. Dabei kamen sie an der Todesstätte der Spanier vorbei. Einige Bewohner vergruben die Leichen in einem großen Grab und errichteten auf diesem ein Kreuz, welches sie das „Kreuz des Grauens“ nannten, später das „graue Kreuz“. Da niemand die Namen der Toten wusste, wurden weder Zeit oder Namen vermerkt, noch was hier geschehen war.
Das Graue Kreuz selber ist immer wieder erneuert worden. Zuletzt 2007, als der Merscheider Fritz Rummel das Kreuz nach Mustern des historischen Kreuzes nachbaute.
(Thomas Becker, Universität Koblenz-Landau, 2016)