Fachwerkhaus Hörsch in Ahrweiler mit Pentagramm im Torbogen

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Bad Neuenahr-Ahrweiler
Kreis(e): Ahrweiler
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 32′ 31,94″ N: 7° 05′ 49,5″ O 50,54221°N: 7,09708°O
Koordinate UTM 32.365.168,24 m: 5.600.647,54 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.577.810,99 m: 5.601.295,30 m
  • Fachwerkhaus Hörsch in Ahrweiler, Detailansicht der Baudatierung "1639" und des Pentagramms im Torbogen (2016)

    Fachwerkhaus Hörsch in Ahrweiler, Detailansicht der Baudatierung "1639" und des Pentagramms im Torbogen (2016)

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  • "Hexensabbat" mit Zubereitung eines Hexenmahls und Flug auf dem Bock, Holzschnitt von Hans Baldung Grien (1510).

    "Hexensabbat" mit Zubereitung eines Hexenmahls und Flug auf dem Bock, Holzschnitt von Hans Baldung Grien (1510).

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  • Das Fachwerkhaus Hörsch in Ahrweiler (2016)

    Das Fachwerkhaus Hörsch in Ahrweiler (2016)

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  • Fachwerkhaus Hörsch in Ahrweiler (2016)

    Fachwerkhaus Hörsch in Ahrweiler (2016)

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In der Plätzerstraße 44 in Ahrweiler befindet sich ein 1639 erbautes Fachwerkhaus. Es ist vor allem wegen seiner seitlich überbauten Toreinfahrt interessant. Im Torbogen findet man die Initialen der Erbauer. Diese schließen ein am Haus angebrachtes Pentagramm ein, dass als Drudenfuß zu werten ist. Dieser sollte dem Aberglauben nach das Haus vor Zauberei und Unheil schützen. Im Bauzeitraum gingen gerade die Hexenprozesse in Ahrweiler zu Ende.

Exkurs: Hexenverfolgung in Ahrweiler
Hexenverfolgung, Hexenprozesse und Hinrichtungen gab es auch in Ahrweiler. Bereits für das Jahr 1501 ist die erste Verurteilung überliefert. Damals wurde Tyrne von Eich als Zauberin verurteilt und verbrannt. Dem überlieferten Bericht des Vogts Johann Blankart ist zu entnehmen, dass bereits zu dieser Zeit Hinrichtungen einen große Anziehungskraft hatten und viele Menschen dem Schauspiel beiwohnten.
Auch 16 Jahre später wurden durch eben diesen Vogt sechs Frauen verhaftet und verhört. Als Folge davon verbrannte man vier der Frauen auf dem Scheiterhaufen, zwei ließ man wieder laufen. Es ist zu vermuten, dass den Frauen ein Schadzauber, wie etwa das Schlechtwetter machen oder das Anwünschen von schweren Krankheiten, vorgeworfen wurde.
Bis zum Jahr 1628 kam es zu sechs weiteren verzeichneten Hexenverbrennungen, bis ab 1628 das „Große Brennen“ einsetzte. 1627 entschied sich der Erzbischof Ferdinand von Wittelsbach (1577-1650, Erzbischof und Kurfürst von Köln 1612-1650) zur „Endlösung der Hexenfrage“ und setze damit sozusagen die Initialzündung für die größte Verfolgungswelle der Hexen in Ahrweiler. Diese sollte erst 1639 enden. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden in Ahrweiler etwa 50 Männer und Frauen als Hexen und Zauberer hingerichtet.

Kulturdenkmal
Das Objekt „Torbogen, bez. 1639, an der Plätzerstraße 44“ ist ein eingetragenes Kulturdenkmal (Denkmalverzeichnis für den Kreis Ahrweiler 2018, S. 13).

(Simone Jakobi, Universität Koblenz-Landau, 2015 und 2018)

Internet
www.kreis-ahrweiler.de: Jahrbuch des Kreis Ahrweiler 1977, Paul Krahforst, Ahrweiler Hexenprozesse im 16. und 17. Jahrhundert (abgerufen 05.12.2015)

Literatur

Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (2023)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreis Ahrweiler. Denkmalverzeichnis Kreis Ahrweiler, 12. Juni 2023. S. 13, Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke-rlp.de/Ahrweiler, abgerufen am 15.06.2023
Knoll, Gerhard (2004)
Hexenjagd, Hexenverfolgung im Kreis Ahrweiler 1500-1660. Aachen.
Rausch, Jakob / Heimatverein Alt-Ahrweiler (Hrsg.) (1967)
Heimatbuch der Stadt Ahrweiler. Ahrweiler.

Fachwerkhaus Hörsch in Ahrweiler mit Pentagramm im Torbogen

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Plätzerstraße 44
Ort
53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler - Ahrweiler
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Geschütztes Kulturdenkmal gem. § 8 DSchG Rheinland-Pfalz
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Fernerkundung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 1639

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Empfohlene Zitierweise
„Fachwerkhaus Hörsch in Ahrweiler mit Pentagramm im Torbogen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-247011 (Abgerufen: 22. März 2025)
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