Im Westen grenzt der Ortsteil Loope mit Ehreshoven und Unterstaat an den Rheinisch-Bergischen Kreis und im Süden im Bereich des Heckberges an den Rhein-Sieg-Kreis. Ein „Hof Loepe“ wird in einem Hofverzeichnis des Fronhofs Lindlar aus dem Jahr 1413 erstmalig urkundlich erwähnt. Die Schreibweise der Erstnennung deutet darauf hin, dass der Ortsname sich vermutlich aus den Wortstämmen „Loh“ (=Wald) und „epe“ (=Bach) ableitet. So wird angenommen, dass Loope seinen Namen vom Bach Loepe = Waldbach erhielt, der in der Nähe von Drabenderhöhe entspringt und nach seinem Lauf durch das waldreiche Heckberggebiet in Loope in die Agger mündet.
Das bergische Land, zu dem Loope gehört, wurde wahrscheinlich erst relativ spät besiedelt. Mögliche Gründe dafür sind die verhältnismäßig hohen Niederschlagsmengen und die durch Sümpfe und Steilhänge sowie Hochwasser verkehrsfeindlichen Talauen. Des Weiteren war die Qualität der Böden für den Anbau von anspruchsvollen Kulturpflanzen nur bedingt geeignet. Erst durch die Verdichtung der Besiedlung in benachbarten Regionen wurde mit der Zeit das Gebiet durch Trockenlegung und Rodung der Auen erschlossen.
Aus der ursprünglichen Siedlungsform des Einzelgehöftes und kleiner Höfegruppen haben sich mit der Zeit Streuweiler, d.h. Gehöftegruppen von zwei bis maximal zehn Gehöften entwickelt. Aus den einzelnen Weilern lässt sich heute noch auf die frühmittelalterliche Rodungsperiode schließen. Ortsnamen mit den Endungen -roth, -rath, -scheid und -hagen weisen darauf hin. Die spätmittelalterliche Besiedlung spiegeln Ortsnamen wieder, die auf -siefen, -au, -bruch, -broich und -tal enden. Sie verdanken ihren Ursprung der Trockenlegung von Talauen und der Regulierung von Flussläufen.
Die landschaftlichen Gegebenheiten und ihre Nutzung hatten Einfluss auf die Entstehung der Flurnamen. Alte Flurnamen geben Hinweise darauf, dass die Landschaft um Loope auch in früheren Zeiten durch den Wald geprägt war und die Forstwirtschaft eine große Bedeutung hatte. Die wichtigste Erwerbsquelle der damaligen Zeit war allerdings die Landwirtschaft, was sich in Bezeichnungen wie „Auf dem Steinacker“ widerspiegelt.
Die Entwicklung des Ortes zeigt einen stetigen Wandel: Bei der Neuordnung auf dem Wiener Kongress 1815 wurde Loope dem Königreich Preußen einverleibt. In diesem Zeitraum wurde mit dem Bau von Brücken über die Agger und einer Straße begonnen. Durch den Bergbau in den Gruben Silberkaule, Bliesenbach und Castor und die daraus resultierende Anbindung des Ortes an die Eisenbahn wuchs die Einwohnerzahl stetig an. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts nahm die Bebauung weiter zu und der Ort erhielt eine eigene Kirche. Nach dem Ende des Bergbaus entwickelte sich Loope aufgrund der umliegenden Wälder und der Nähe zur Agger zu einem beliebten Luftkurort. In den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges musste der Ort jedoch einige Zerstörungen durch Luftangriffe der Alliierten hinnehmen. In den Nachkriegsjahren entstanden zahlreiche Wohngebiete, sodass Loope sich zum heute einwohnerstärksten Ortsteil der Gemeinde Engelskirchen entwickelte (4.398 Einwohner, Dezember 2007). Im Rahmen der kommunalen Neugliederung wurde der Ortsteil 1975 gemeinsam mit der Gemeinde Engelskirchen aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis in den Oberbergischen Kreis eingegliedert.
(Bürger- und Verschönerungsverein Loope e. V. in Zusammenarbeit mit der Biologischen Station Oberberg, 2015. Erstellt im Rahmen des Projektes „Hecke, Hohlweg, Heimat – Kulturlandschaftsvermittlung analog und digital“. Ein Projekt im Rahmen des LVR-Netzwerks Landschaftliche Kulturpflege.)