Bei dem Gebäude handelt es sich um ein zweigeschossiges Fachwerkgebäude mit einem besonders geformten Erker, der auf die Niederhutstraße hinausragt. Dieser ist achteckig und trägt eine geschweifte Barockhaube aus Schiefer mit einer reichlich verzierten Spitze. Der Erker wird von alten, mit Schnitzwerk verzierten, Strebebalken gestützt. Ursprünglich besaß das Haus lediglich die mittlere Säule. Die beiden äußeren wurden im Jahr 1900 ergänzt und stammen von einem anderen, abgerissenen Fachwerkhaus.
Während der französischen Eroberungskriege unter Ludwig XIV. wurde auch Ahrweiler eingenommen. Das Wolffsche Haus wurde in der Folgezeit als Unterkunft für französische Offiziere genutzt. Diesem Umstand verdanken wir es auch, dass dieses Gebäude heute noch steht. Am 1. Mai 1689 erhielten die französischen Truppen den Befehl die Stadt niederzubrennen. Allerdings bewahrten die Offiziere das Wolffsche Haus sowie neun weitere Häuser vor den Flammen. Diese waren schließlich ihre Unterkunft. In den Folgejahren diente dieses Gebäude immer wieder französischen Offizieren als Herberge.
Früher war das Gebäude deutlich größer als es heute noch ist. Der östliche Flügel in Richtung des Niedertors war der größte Teil des Gebäudes. An diesem befindet sich auch der schon erwähnte Erker. Im Obergeschoss des Gebäudes befand sich ab dem Jahr 1815 das Ahrweiler Friedensgerichts. Der Erker beherbergte die Gerichtsschreiberei.
1884 wurde der östliche Gebäudeteil an den Uhrmachermeister August Plachner verkauft, den westliche Teil erwarb der Schumachermeister Heinrich Eidam. Leider wurde der östliche Flügel während des Zweiten Weltkriegs durch einen Bombentreffer komplett zerstört und erst 1956 wieder aufgebaut. Der westliche Flügel wurde ab dem Jahr 1900 durch den Bauunternehmer Stefan Schöneberg erworben und instandgehalten. Aus seiner Hand stammt auch das Dach des Erkers, sowie die zwei nachträglich hinzugefügten Figuren unter diesem.
Kulturdenkmal
Das Objekt „ehemaliges Gerichtshaus, Niederhutstraße 42“ ist ein eingetragenes Kulturdenkmal (Denkmalverzeichnis für den Kreis Ahrweiler 2015, S. 13).
(Simone Jakobi, Universität Koblenz-Landau, 2015)
Quelle
Hinweisschild am Gebäude.
Internet
kreis-ahrweiler.de: Kreis Ahrweiler - Jahrbuch 1981 (abgerufen 23.11.2015)
alt-ahrweiler.de: Heimatverein Alt Ahrweiler - Wolff'sches Haus (abgerufen 23.11.2015)
aw-wiki.de: Haus Wolf (abgerufen 23.11.2015)