Wolffsches Haus in Ahrweiler

Haus Wolff

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Bad Neuenahr-Ahrweiler
Kreis(e): Ahrweiler
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 32′ 34,79″ N: 7° 05′ 49,04″ O 50,543°N: 7,09696°O
Koordinate UTM 32.365.161,39 m: 5.600.735,64 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.577.800,58 m: 5.601.383,07 m
  • Wolffsches Haus in der Niederhutstraße in Ahrweiler (2016)

    Wolffsches Haus in der Niederhutstraße in Ahrweiler (2016)

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  • Wolffsches Haus in der Niederhutstraße in Ahrweiler (2016)

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  • Wolffsches Haus in der Niederhutstraße in Ahrweiler (2016) mit dem markanten Erker

    Wolffsches Haus in der Niederhutstraße in Ahrweiler (2016) mit dem markanten Erker

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Das Wolffsche Haus befindet sich an der Ecke Niederhutstraße/Schulhofstraße, ist eines der ältesten Gebäude der Stadt Ahrweiler und stammt aus dem Jahr 1621. Erbaut wurde es während des Dreißigjährigen Kriegs vom Ratsherren Henricus Hartmann und seiner Ehefrau Dorothea Wolffes. Damals floss vor dem Haus der damals noch oberirdisch verlaufende Mühlenteich vorbei.
Bei dem Gebäude handelt es sich um ein zweigeschossiges Fachwerkgebäude mit einem besonders geformten Erker, der auf die Niederhutstraße hinausragt. Dieser ist achteckig und trägt eine geschweifte Barockhaube aus Schiefer mit einer reichlich verzierten Spitze. Der Erker wird von alten, mit Schnitzwerk verzierten, Strebebalken gestützt. Ursprünglich besaß das Haus lediglich die mittlere Säule. Die beiden äußeren wurden im Jahr 1900 ergänzt und stammen von einem anderen, abgerissenen Fachwerkhaus.

Während der französischen Eroberungskriege unter Ludwig XIV. wurde auch Ahrweiler eingenommen. Das Wolffsche Haus wurde in der Folgezeit als Unterkunft für französische Offiziere genutzt. Diesem Umstand verdanken wir es auch, dass dieses Gebäude heute noch steht. Am 1. Mai 1689 erhielten die französischen Truppen den Befehl die Stadt niederzubrennen. Allerdings bewahrten die Offiziere das Wolffsche Haus sowie neun weitere Häuser vor den Flammen. Diese waren schließlich ihre Unterkunft. In den Folgejahren diente dieses Gebäude immer wieder französischen Offizieren als Herberge.

Früher war das Gebäude deutlich größer als es heute noch ist. Der östliche Flügel in Richtung des Niedertors war der größte Teil des Gebäudes. An diesem befindet sich auch der schon erwähnte Erker. Im Obergeschoss des Gebäudes befand sich ab dem Jahr 1815 das Ahrweiler Friedensgerichts. Der Erker beherbergte die Gerichtsschreiberei.
1884 wurde der östliche Gebäudeteil an den Uhrmachermeister August Plachner verkauft, den westliche Teil erwarb der Schumachermeister Heinrich Eidam. Leider wurde der östliche Flügel während des Zweiten Weltkriegs durch einen Bombentreffer komplett zerstört und erst 1956 wieder aufgebaut. Der westliche Flügel wurde ab dem Jahr 1900 durch den Bauunternehmer Stefan Schöneberg erworben und instandgehalten. Aus seiner Hand stammt auch das Dach des Erkers, sowie die zwei nachträglich hinzugefügten Figuren unter diesem.

Kulturdenkmal
Das Objekt „ehemaliges Gerichtshaus, Niederhutstraße 42“ ist ein eingetragenes Kulturdenkmal (Denkmalverzeichnis für den Kreis Ahrweiler 2015, S. 13).

(Simone Jakobi, Universität Koblenz-Landau, 2015)

Quelle
Hinweisschild am Gebäude.

Internet
kreis-ahrweiler.de: Kreis Ahrweiler - Jahrbuch 1981 (abgerufen 23.11.2015)
alt-ahrweiler.de: Heimatverein Alt Ahrweiler - Wolff'sches Haus (abgerufen 23.11.2015)
aw-wiki.de: Haus Wolf (abgerufen 23.11.2015)

Literatur

Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (2023)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreis Ahrweiler. Denkmalverzeichnis Kreis Ahrweiler, 12. Juni 2023. S. 13, Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke-rlp.de/Ahrweiler, abgerufen am 15.06.2023
Gerhardt, Joachim; Neu, Heinrich; Renard, Edmund; Verbeek, Albert (1938)
Kunstdenkmäler des Kreises Ahrweiler. Düsseldorf.
Klein, Hans-Georg (2005)
Ahrweiler. Düsseldorf.

Wolffsches Haus in Ahrweiler

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Niederhutstraße 42
Ort
53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler - Ahrweiler
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Geschütztes Kulturdenkmal gem. § 8 DSchG Rheinland-Pfalz
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Fernerkundung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 1621

Empfohlene Zitierweise

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Empfohlene Zitierweise
Simone Jakobi (2015): „Wolffsches Haus in Ahrweiler”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-245920 (Abgerufen: 18. April 2024)
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