Vor der Nutzung als Prümer Kellnerei stand an dieser Stelle der ehemalige Herrenhof der Abtei Prüm, der im 15. Jahrhundert aufgegeben wurde. Zuvor, um 1430, war hier der Hof der Familie Wymann. Im 9. Jahrhundert verfügte die Abtei Prüm in der Eifel, vertreten durch ihren Abt, über den größten Landbesitz in Ahrweiler. Man sagte in einer Schrift: „Niemand hat in Ahrweiler ein Lehen, es sei denn, er hat es vom Abt zu Prüm“. Hieraus ergibt sich auch die erstmalige urkundliche Erwähnung der Stadt Ahrweiler im Prümer Urbar von 893, in dem 24 Ahrweiler Bauernhöfe als Prümer Vasallen benannt wurden und die die entwicklungsgeschichtliche Grundlage für die Stadt Ahrweiler bildeten. Die Besitzverhältnisse in Ahrweiler änderten sich aber im Laufe der Jahre, so dass bereits um 1700 80% des Besitzes bei den Ahrweiler Bürgern lag und der Adel und die Klöster lediglich über 20% der Liegenschaften verfügten.
Das Gebäude des heutigen Restaurant Kleinertz auf dem Marktplatz von Ahrweiler war der ehemalige Sitz der Prümer Kellnerei, die die Güter der Abtei Prüm in Ahrweiler verwaltete. Hier lebte auch der Prümer Kellner, der die Güter der Abtei Prüm in Ahrweiler verwaltete. Ebenso war er für das Einziehen und Eintreiben der Steuern, Abgaben und des Kurmuts (eine Naturalabgabe an den Grundherrn) der Ahrweiler Bevölkerung zuständig. Im Gegensatz zu den weltlichen Ministerialen handelte es sich beim Prümer Kellner immer um einen Mönch, also um einen geistlichen Vertreter des Klosters. Als Abgaben wurden in der Regel Korn und Wein eingezogen und gemeinsam nach Prüm ins Kloster transportiert. Da es sich in der Regel um Trauben oder Wein handelte, wird die Abgabe auch als „nasser Zehnt“ bezeichnet. Der Abt des Klosters Prüm war zunächst alleiniger Grund- und Gerichtsherr in Ahrweiler.
Von 1889 bis 1939 diente das Gebäude der Ahrweiler Post als Sitz. In den 1980er Jahren beherbergte das Gebäude das „Restaurant zur Post“. Nach und nach hatte das Gebäude wechselnde Besitzer aus der Gastronomie und der Stadtverwaltung. Bei dem Gebäude handelt es sich um einen breiten, zweigeschossigen Bau mit einem Walmdach und vorgesetzter Giebelfront. Das untere Mauerwerk ist massiv, der obere Teil des Gebäudes ist ein Fachwerkbau.
Kulturdenkmal Das Objekt „Marktplatz 12, ehem. Prümer Hof, sog. alte Post, Fachwerkbau, tlw. massiv, Walmdach, 18. Jh.“ ist ein eingetragenes Kulturdenkmal (Denkmalverzeichnis für den Kreis Ahrweiler 2018, S. 12).
(Simone Jakobi, Universität Koblenz-Landau, 2015)
Quelle Hinweisschild am Gebäude
Internet www.alt-ahrweiler.de: Heimatverein Alt Ahrweiler, Prümer Hof (abgerufen 02.11.2015) www.alt-ahrweiler.de: Heimatverein Alt Ahrweiler, Prüm'sche Kellnerei (abgerufen 02.11.2015) www.aw-wiki.de: AW Wiki, Restaurant Kleinertz (abgerufen 02.11.2015) www.kleinertz-restaurant.de: Restaurant Kleinertz (abgerufen 02.11.2015)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreis Ahrweiler. Denkmalverzeichnis Kreis Ahrweiler, 12. Juni 2023. S. 12, Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke-rlp.de/Ahrweiler, abgerufen am 15.06.2023
Klein, Hans-Georg (2005)
Ahrweiler. Düsseldorf.
Rausch, Jakob / Heimatverein Alt-Ahrweiler (Hrsg.) (1967)
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