Durch den Bau der Eisenbahnstrecke 1857 durch Sankt Goarshausen musste die alte evangelische Kirche abgerissen werden. Der Neubau der evangelischen Kirche wurde 300 Meter rheinabwärts zwischen dem Bahndamm und der Rheinstraße in der Zeit 1860-1863 errichtet. Nach den Plänen des nassauischen Baurates Eduard Zais (1804-1896, Bauinspector Hochbau Bezirk Nassau 1858-1870) entstand der einschiffige Saalbau mit ausgegliedertem Chor. Das Gebäude präsentiert sich im eigenständigen Rundbogenstil, obwohl einige Elemente, wie die Rundbogenfenster mit eingestellten Säulen, Bogenfriese und der früher mit Eckfialen geschmückte Westturm an die rheinische Romanik erinnern.
Im Zweiten Weltkrieg, besonders im März 1945 erlitt das Kirchengebäude große Beschädigungen am Dach, Turm und der Decke, wurden umfangreiche Wiederherstellungsmaßnehmen erforderlich. Noch im Jahr 1945 wurden die Reparaturarbeiten aufgenommen. Die Schäden wurden jedoch erst im Zuge von umfassenden Renovierungsarbeiten 1963 im Inneren der Kirche und bei Außenarbeiten 1968 gänzlich beseitigt. Im Gegensatz zum Innenraum wurde die äußere Gestalt der Kirche puristisch saniert. An der Straßenfront sowie dem Turm wurden die Fialen entfernt und durch die Erneuerung des Turmdaches wurden die Spitztürmchen auf dem Turm entfernt. Der Innenraum ist geprägt durch eine Kasettendecke, sowie einer dreiseitig eingespannten Holzempore auf Rundsäulen.
Baudenkmal Die evangelische Pfarrkirche in St. Goarshausen ist ein eingetragenes Baudenkmal (Denkmalliste Rhein-Lahn-Kreis, S. 49).
(Constantin Becher, Universität Koblenz-Landau 2015 / freundliche Hinweise von Herrn Werner Bonn, Archivar der Stadt Sankt Goarshausen, 2015)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Rhein-Lahn-Kreis. Denkmalverzeichnis Rhein-Lahn-Kreis, 19. April 2023. S. 49, Mainz. Online verfügbar: denkmalliste.gdke-rlp/Rhein-Lahn-Kreis, abgerufen am 16.06.2023
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