Das Wartesälchen befindet sich auf einer Verkehrsinsel des Friedrich-Ebert-Rings. Der ursprünglich als Kiosk konzipierte Bau bildete für viele Jahrzehnte eine Verbindung zwischen der südlichen Koblenzer Vorstadt und der Innenstadt. Der in den 1950er Jahren vom Architekten Otto Schönhagen (1885-1954) entworfene Verkaufspavillon sollte an die großstädtischen Straßenbahn-Wartehallen erinnern und gilt als typisch für das städtische Erscheinungsbild des Koblenz der 1950er Jahre.
2011 wurde der Kioskbetrieb nach fast 60 Jahren eingestellt. Der Bau wurde für zwei Jahre sich selbst überlassen, bevor ihn das Koblenzer Architekturbüro Thillmann 2013 kernsanierte und zu einem kleinen Restaurant umbaute. Die Umgestaltung ließ das traditionsreiche Gebäude keinesfalls seinem 1950er-Jahre Charme verlieren. Nachdem dieser zentrale Treffpunkt 2014 wiedereröffnete, steht das nostalgische Gebäude nun seit 2016 leer. Seitdem wartet der traditionsreiche Ort darauf, erneut zum Leben erweckt zu werden.

Das Wartesälchen ist als „Verkaufspavillon für Tabakwaren mit darunterliegender öffentlicher Toilettenanlage, 1950, Friedrich-Ebert-Ring o. Nr.“ ein eingetragenes Kulturdenkmal (Denkmalverzeichnis für die Kreisfreie Stadt Koblenz, S. 36).

(Emma-Louise Rothschild, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Lanschaftsschutz e. V., 2019)

Internet
www.moderne-regional.de: Delikates im Wartesälchen (abgerufen 23.05.2019)