Namensherkunft
Die Familie von Zandt stellen in der Geschichte des Zeller Hamm ein eingesessenes, mächtiges Rittergeschlecht dar. Urkundlich tauchen sie schon 1120 als Vögte von Merl auf. Als ursprüngliches Trierer Ministerialengeschlecht bekleideten sie hohe Ämter, trugen ihre Güter vom Pfalzgrafen, dem Grafen von Sponheim und dem Erzstift Trier zu Lehen. Zudem waren sie zeitweilig Bugherren der Burg Arras (Alf an der Mosel), Burgmannen zu Cochem und mit den Grafen von Eltz, den Grafen von der Leyen und den Grafen von Bassenheim verwandt.
Die geistliche und weltliche Ritterschaft spiegelt sich darin wider, dass die Söhne der Familie Zandt Deutschherren, Tempelherren und Johanniter waren. Das Rittergeschlecht von Merl hatte einen großen Einfluss auf das gesamte Moseltal. Es soll schon im 17. Jahrhundert dafür gesorgt haben, dass die Rieslingrebe in Merl angebaut wurde.
Im 14. Jahrhundert waren Mitglieder der Familie Zandt Bannerträger des Erzstiftes Trier. Im darauffolgenden Jahrhundert bekleideten sie Positionen der Burggrafen und Amtmänner auf der Grimburg. Auch als tüchtige Beamte des Kurstaats werden sie genannt. Beispielsweise Johann von Zant, Erbvogt im Hamm, war um 16000 Präsident des Kurfürsten Lothar von Metternich oder Johann Heinrich von Merl zu Dieblich war 1678 adeliger Bürgermeister zu Koblenz. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts erblühte das Geschlecht.
Auch die jüngeren Söhne und Töchter der Familie Zandt leisteten ihren Beitrag. So war beispielsweise Anna Zant schon im 12. Jahrhundert Äbtissin des Klosters Marienrodt im Kondertal und Gerlach von Zandt begründete im 17. Jahrhundert durch Heirat die Linie Zandt von Lissingen.
Die Familie Zandt von Merl zählte im 14. Jahrhundert zu den meistbegüterten Familien in Merl. Ihr Stammhaus an der Hauptstraße in Merl ist heute im Besitz der Familie Treis. Jedoch fiel das Vermögen der Familie Zandt im Laufe der Jahrhunderte der Erbteilung zum Opfer und ging dadurch an mehrere Familien.
(Tatjana Schemainda, Universität Koblenz-Landau, 2015)