Am Rhein bei Sankt Goarshausen wurden hauptsächlich Steine, Koks, Getreide (für die vielen Mühlen in Sankt Goarshausen) und Sand bzw. Kies verladen. Daher sagten einige Sankt Goarshäuser auch, dass man sich „am Kies“ trifft, wenn man den Kran meinte. Weiterhin wurde er zur Leichterung zu tief liegender Schiffe genutzt. Liegen Schiffe (je nach Wasserstand des Rheins) zu tief und droht im schlimmsten Fall Havarie so werden Schiffe geleichtert. Dabei wird ein Teil der Ladung an Land geholt oder an andere Schiffe verteilt. Aufgrund der geringeren Ladung liegt dann das Schiff weniger tief. So können im besten Fall Schäden an Schiffen, Fracht und der Umwelt vermieden werden.
Seit fast 100 Jahren ist der Kran nun im Besitz der Firma Rhenus Logistics. Nach der Stilllegung 1999 stand zuerst der Abriss des Krans und die Renaturierung des Rheinvorgeländes auf dem Plan. Doch am 04.10.2001 gründete sich der Förderverein „Häusener Kran“ zur Erhaltung des Krans als Industriedenkmal. Am 16.01.2002 erteilte das Finanzamt Koblenz die Gemeinnützigkeit. Das Landesdenkmalamt bewertete den Kran als wertvolles Objekt und stellte ihn daraufhin unter Denkmalschutz. Ab diesem Zeitpunkt werden verschiedene kleinere und größere Projekte angestoßen, die die Erhaltung des Krans und den Ausbau als Museum zum Ziel haben. Aktuell gibt es Bemühungen Fördermittel des Bundes zur Umgestaltung des Rheinvorgeländes und des Krans zu beantragen. Geplant ist, den Kran zu seinem 100. Geburtstag, im Jahre 2017, der Öffentlichkeit als weiteren touristischen und kulturellen Höhepunkt am Mittelrhein zu präsentieren.
(Manuel Schellhas, Universität Koblenz-Landau, 2015, freundliche Hinweise von Herrn Werner Bonn, Archivar der Stadt Sankt Goarshausen, 2015)
Internet
haeusener-kran.de: Der Häusener Kran (abgerufen 28.10.2015)
www.detlevpilger.de: Neues zum Kran, Sanierung wird beantragt (abgerufen 28.10.2015)
www.rhein-zeitung.de: Denkmal - Häusener Kran darf am Standort bleiben (Rhein-Zeitung vom 08.08.2014, abgerufen 28.10.2015)