Teufelsvilla in Sankt Goarshausen

Deubelsvilla

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Sankt Goarshausen
Kreis(e): Rhein-Lahn-Kreis
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 08′ 56,75″ N: 7° 43′ 37,1″ O 50,1491°N: 7,72697°O
Koordinate UTM 32.409.049,52 m: 5.555.983,97 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.409.088,24 m: 5.557.766,82 m
Hört man den Namen Teufelsvilla, hat man sofort eine bestimmte Vorstellung im Kopf: Es hat etwas mit einem herrschaftlichen Gebäude und dem Teufel zu tun. Das Bild des Teufels wiederum ist geprägt von der Rolle, welche er in Religionen, der Kultur etc. einnimmt.

Der stattliche Klinkerbau am südöstlichsten Ende von Sankt Goarshausen hat damit jedoch nichts zu tun. Vielmehr handelt es sich hier um ein Missverständnis aufgrund der Eigenart in der Sprache bzw. Mundart. Denn die Villa aus dem Ende des 19. Jahrhunderts war einmal „dem Deubel seine Villa“. Laut Auskunft im Stadtarchiv der Stadt Sankt Goarshausen war Herr Karl Deubel Rechnungsrat (mittlerer Verwaltungsbeamter im Bereich Finanzen) gewesen und hat in diesem Haus gewohnt. So kann man sagen es war Deubelsvilla. Auch laut Duden ist das Wort Deubel eine regionale Aussprache von Teufel. Ebenfalls sind Deivel, Duvel und Tiuvel geläufig. Teufel als Nachname ist in Deutschland durchaus geläufig (insgesamt 1.733 Telefonbucheinträge). Die hier angetroffene Variante Deubel (und auch Deibel) ist hauptsächlich im mitteldeutschen Raum vertreten, insgesamt gibt es 873 Einträge.

Der Bau des rötlich und gelb-braunen Gebäudes wird auf Ende des 19. Jahrhunderts datiert, genau lässt es sich nicht mehr bestimmen. Der Klinkerbau steht auf einem Sockel aus Bruchstein, wie es für die Region typisch ist. Die Fassade ist ohne aufwendige Verzierungen gehalten. Lediglich zwei Balkone schmücken die Fassade an der Südost- bzw. Südwestseite des Gebäudes. Der größere Gebäudeteil hat eine rechteckige Grundform und ist im rückwärtigen Teil in den Fels integriert und steht längs zum Rhein bzw. der direkt sich anschließenden rechten Bahnlinie. Es hat einen leicht ansteigendes Zeltdach sowie im hinteren der Straße abgewandten Seite, ein flaches Pultdach. An das „Haupthaus“ fügt sich an eine Ecke ein höherer Gebäudeteil, welcher an einen „Turm“ erinnert. Dieser Turm, mit quadratischer Grundfläche, kommt mit einem Flachdach aus.

Im Nordwesten liegt ein terassierter Garten. Das Gebäude und das Grundstück sind von der Rheinstraße bzw. der Bundesstraße 42 her nur über einen Tunnel, welcher unter der rechtsrheinischen Bahnlinie läuft, zu erreichen.

(Manuel Schellhas, Universität Koblenz-Landau, 2015 / freundliche Hinweise von Herrn Werner Bonn, Archivar der Stadt Sankt Goarshausen, 2015)

Internet
www.duden.de: Deubel (abgerufen 27.10.2015)
www.namensforschung.net: Walpurgisnacht (abgerufen 28.10.2015)

Literatur

Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (2023)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Rhein-Lahn-Kreis. Denkmalverzeichnis Rhein-Lahn-Kreis, 19. April 2023. Mainz. Online verfügbar: denkmalliste.gdke-rlp/Rhein-Lahn-Kreis, abgerufen am 16.06.2023

Teufelsvilla in Sankt Goarshausen

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Rheinstrasse 46
Ort
56346 Sankt Goarshausen
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Geschütztes Kulturdenkmal gem. § 8 DSchG Rheinland-Pfalz
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 1880 bis 1899

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„Teufelsvilla in Sankt Goarshausen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-244580 (Abgerufen: 26. April 2024)
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