Das heutige Gasthaus „Zum Goldenen Löwen“ wurde an der Stellte des alten St. Goarer Rathauses errichtet. Zunächst diente das Gebäude als Gerichtsgebäude. Die Jahreszahl 1782 und die Initialen des Bauherren (Samuel Bruère) befinden sich im schmiedeeisernen Gitter über dem Portal auf der Front zum Rhein. Ab 1825/26 wurden das Rathaus und das Friedensgericht in diesem Haus untergebracht, bis 1879 das alte Rathaus vom Königlichen Amtsgericht genutzt wird. Am 04. November 1899 zog das Gasthaus „Goldener Löwe“ in die Räumlichkeiten ein. 1945 wird das Hotel und Gasthaus von französischen Truppen beschlagnahmt bis 1950 der Hotel- und Gaststättenbetrieb wiederaufgenommen werden konnte. Eine Freilegung des Fachwerks wird am 24. Februar 1981 abgelehnt. Bis zum heutigen Tage besteht das Hotel Zum Goldenen Löwen. Es wird aktuell von der Familie Andreas & Renate Kulla geleitet. Die Geschichte des Hotels ist in einem Lied „Im goldenen Löwen war’s zu St. Goar“ und einer Reihe von Gedichten verewigt worden.
Beschreibung Beim Hotel und Gasthaus Zum Goldenen Löwen handelt es sich um einen dreigeschossigen, traufständigen, verputzten Fachwerkbau mit massivem Erdgeschoss, der durch eine Inschrift des Bauherren auf das Jahr 1782 datiert wird. Die Hauptfassade liegt zum Rhein und besitzt drei Reihen mit neun stichbogig gerahmten Oberlichtfenstern mit schlichten Keilsteinen. Die Fenster des Erdgeschosses werden mit schmiedeeisernen Korbgittern geschützt. Das Oberlichtportal (Abbildung Hauptseite Oberlichtportal mit Keilstein-Wappen) ist in Rokokoform vergittert und zeigt das Keilstein-Wappen, ein Huhn. Die Rückseite des Gebäudes zur Heerstraße ist nicht einheitlich. Ein Versprung deutet darauf hin, dass möglichweise ein älterer Bau mit einbezogen wurde oder dass die abknickende Heerstraße schon vor dem Bau des Hauses dort verlief. Auch hier ziert das Keilstein-Wappen das Oberlichtportal. Die zweiflügelige Tür des Portals wird von einem Paar vergoldeter, auf Sockeln ruhender Löwen umrahmt.
An der Südseite wurde um das Jahr 1900 ein Pavillon angebaut, der im Verlauf der Zeit vermutlich um das zweite Geschoss erhöht wurde. Im Sockel des Erdgeschosses wurden zwei Tafeln eingelassen. Bei einer der Tafeln handelt es sich um einen 1728 datierten Grenzstein, welcher das Wappen von Sankt Goar trägt. Die zweite Tafel enthält eine Baunachricht zur Ernst-Schanze der Festung Rheinfels von 1686 . Auf Latein steht dort geschrieben: „Dieser Stein des Ernst erinnert an ein Gefecht an der Ernstberger Schanze für Gottes Ehre und an die Größe und Sicherheit des Vaterlandes. Der Fürst und Herr Ernst. Landgraf von Hirsefeld, Katzenellenbogen, Dietz, Ziegenhain, Nida und Schaumburg.“
(Tatjana Schemainda, Universität Koblenz-Landau, 2015)
Internet www.st-goar.de: Hotel „Zum Goldenen Löwen“ (abgerufen am 10.11.2015) hotelzumgoldenenloewen.com: Hotel Zum Goldenen Löwen Sankt Goar (abgerufen am 15.02.2016)
Literatur
Sebald, Eduard (2012)
Die Kunstdenkmäler des Rhein-Hunsrück-Kreise. Band 2.3 Stadt St. Goar 1 und 2. (Die Kunstdenkmäler von Rheinland-Pfalz, Teilband 10.) Berlin u. München.
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