Katholische Kirche Sankt Dionysius mit Kirchhof in Gleuel

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Hürth
Kreis(e): Rhein-Erft-Kreis
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 53′ 28,61″ N: 6° 50′ 1,49″ O 50,89128°N: 6,83375°O
Koordinate UTM 32.347.647,39 m: 5.639.970,19 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.558.707,00 m: 5.639.883,12 m
  • St. Dionysius in Gleuel (2014)

    St. Dionysius in Gleuel (2014)

    Copyright-Hinweis:
    Nicole Schmitz, Landschaftsverband Rheinland
    Fotograf/Urheber:
    Nicole Schmitz
    Medientyp:
    Bild
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  • St. Dionysius in Gleuel (2014)

    St. Dionysius in Gleuel (2014)

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Geschichte
Das genaue Gründungsjahr der Pfarrei ist nicht bekannt, jedoch wird neben einem Salhof auch eine Kirche (Eigenkirche) als Schenkung des Königs Zwentibold an das Stift Essen im Jahr 898 erwähnt (Groten u.a. 2006, S. 500). Weitere Erwähnungen der Pfarrkirche erfolgten im Liber valoris des Erzbistums Köln (etwa „Werte-Buch der Kirchen der Diözese Köln“, ein Steuerverzeichnis der Kölner Erzbischöfe) um 1274 sowie in einer Urkunde von 1297. Eine Kapelle oder romanische Kirche wurde vermutlich im 11. Jahrhundert an der Stelle der ersten Gleueler Kirche errichtet. Sie diente als Begräbnisstätte für die verstorbenen Pfarrer, Besitzer der Burgen und Herrensitze der Pfarrei sowie für die Äbtissinen des Klosters Burbach. Zur Pfarrei gehörten auch die Ortschaft Aldenrath, ein Teil des Dorfes Burbach, das Kloster Burbach, Berrenrath, die Rittersitze in Horbell und Bell, Sielsdorf, Ursfeld und Zieskoven (de.wikipedia.org: Gleuel).

1893 wurde eine neue Kirche an einem etwas versetzten Standort nach Plänen des Regierungsbaumeisters Julius Busch aus Neuss errichtet und von Philipp Kardinal Krementz konsekriert. Beim Abbruch der alten Kirche wurden unter dem Hauptaltar zwei römische Altarsteine des Jupiter, ein Altar der niedergermanischen Gottheit Ahueccanae und ein Matronenaltar gefunden (Klug 1978, S. 73), über deren Herkunft oder Standortpersistenz nichts näheres bekannt ist.

Kirche und Kirchhof
Bei der heutigen Kirche handelt es sich um einen neugotischen dreischiffigen Backsteinbau mit einem 67 Meter hohen Turm, der über ein Spitzdach und vier Ecktürme verfügt (de.wikipedia.org und Klug 1978, S. 74). Die katholische Kirche ist Dionysius geweiht, der bereits in fränkischer Zeit hoch verehrt wurde (de.wikipedia.org, Gleuel). Auf dem Kirchhof, der im Laufe der Zeit nach Südwesten hin vergrößert wurde, stehen Grabsteine aus dem 17. und 18. Jahrhundert, ein Gefallenenehrenmal von 1874 sowie eine Ehrenanlage für die Gefallenen der beiden Weltkriege (Klug 1978, S. 79f). Den funktionalen Zusammenhang des einstigen grundherrschaftlichen Zentrums repräsentierend, befinden sich in nächster Nachbarschaft zur Eigenkirche die Reste des ehemaligen Fronhofs sowie die Gleueler Burg.

Kulturhistorische Bedeutung
Die kulturhistorische Bedeutung der Katholischen Kirche Sankt Dionysius ergibt sich aus den funktionalen Zusammenhängen mit der benachbarten Burg Gleuel und den erhaltenen Resten des Fronhofes in der Ortsmitte Gleuels, die die Überlieferungen der mittelalterlichen grundherrschaftlichen Verhältnisse der Herrlichkeit Gleuel darstellen.

Hinweise
Das Objekt „Katholische Pfarrkirche St. Dionysius in Gleuel“ ist wertgebendes Merkmal des historischen Kulturlandschaftsbereiches Burg Gleuel (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Köln 153). Die Pfarrkirche St. Dionysius sowie die Grabkreuze und die Ehrenmale auf dem Friedhof sind eingetragene Baudenkmale (Denkmalliste der Stadt Hürth, laufende Nr. 14 und 66) (de.wikipedia.org, Liste der Baudenkmäler in Gleuel).

(Nicole Schmitz, LVR-Abteilung Landschaftliche Kulturpflege, 2015)

Internet
de.wikipdia.org: Gleuel (abgerufen am 04.04.2014)
de.wikipedia.org: Liste der Baudenkmäler in Gleuel (abgerufen am 09.10.2015)

Literatur

Groten, Manfred; Johanek, Peter; Reininghaus, Wilfried; Wensky, Margret / Landschaftsverband Rheinland; Landschaftsverband Westfalen-Lippe (Hrsg.) (2006)
Handbuch der Historischen Stätten Nordrhein-Westfalen. (HbHistSt NRW, Kröners Taschenausgabe, Band 273.) Stuttgart (3. völlig neu bearbeitete Auflage).
Klug, Clemens (1978)
Hürth. Kunstschätze und Denkmäler. Hürth.

Katholische Kirche Sankt Dionysius mit Kirchhof in Gleuel

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Bachemer Straße
Ort
50354 Hürth - Gleuel
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Ortsfestes Denkmal gem. § 3 DSchG NW
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 898 bis 1893

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Empfohlene Zitierweise
„Katholische Kirche Sankt Dionysius mit Kirchhof in Gleuel”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-244461 (Abgerufen: 24. April 2024)
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