Das zweigeschossige, verputze Fachwerkhaus ließ der hessische Hauptmann Johann Heinrich Goedecke 1750 nach den Plänen des Ingenieur-Artilleriehauptmanns J. L. Splitdorff erbauen. Im Kellerbereich an der Decke über dem Treppenaufgang ist eine dreieckige Sandsteinplatte eingelassen, mit der Inschrift: „Mich hat gebauet der Ing. Artiller - Hauptmann I: L: SPLITDORFF A: 1750“.
Über die Jahre hatte das Haus unterschiedliche Nutzungsfunktionen. So war in den Räumlichkeiten einst ein Gefängnis untergebracht. Im Jahr 1871 befand in den Räumlichkeiten die katholische Mädchenschule, um 1900 hatte die Feuerwehr hier ihr Spritzenhaus eingerichtet und seit 1980 ist es ein privates Puppen- und Bärenmuseum.
Der Torbogen an der Oberstraße wird von einem Wappen geziert, welches einen Mann im Waffenrock zeigt. Dazu die Inschrift „Dominus Providebit“ (Der Herr wird es schützen). Im Obergeschoss sind die beiden Hauskanten durch Putzrustika hervorgehoben. Die Segmentbogenfenster vervollständigen die besondere Optik. Über dem herausragenden Kranzgesims erhebt sich ein Mansardwalmdach bei dem das Dach im unteren Bereich des Daches abgeknickt ist. Außerdem hat ein Mansardsteildach eine steilere Neigung als andere Dachtypen. Im Dach findet man zur Oberstraße und Sonnengasse einen Aufbau am geneigten Dach mit dreiteiliger Fenstergruppe und Giebel. Eine Besonderheit ist der Klostergewölbekeller des Hauses mit den achteckigen Säulen aus Sandstein. Auch der Boden besteht aus roten Sandsteinplatten, diagonalen Wasserrinnen und zentralem Abfluss. Die Bauweise des Kellers ist durch die ursprüngliche Nutzung zu erklären: dort war in der Anfangszeit ein erfolgreicher Weinhandel.
Aus der Bauzeit sind heute noch einige Türrahmen sowie die Raumaufteilung im Obergeschoss erhalten bzw. übernommen.
(Kira Bublies, Universität Koblenz-Landau, 2015)