LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, Silvia Margrit Wolf
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Silvia Margrit Wolf
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Burscheid, Hauptstraße 38 und 46, Evangelische Kirche und Stadtbücherei
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Denkmalbereich Burscheider Altstadt, Blick von Süden auf Wohn- und Geschäftshäuser in der Hauptstraße
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Denkmalbereich Burscheider Altstadt, Blick von Südosten auf die Stadtbücherei (Hauptstraße 38), Evangelische Kirche im Hintergrund
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Burscheid liegt rechtsrheinisch östlich von Leverkusen und Opladen am Beginn des topografisch kleinräumig gegliederten Bergischen Landes. Die Siedlungsanfänge des Ortes gehen vermutlich bis ins 8. oder 9. Jahrhundert zurück. Um 1180 wird Burscheid erstmals – im Zusammenhang mit dem Stift St. Gereon in Köln – urkundlich erwähnt. Burscheid war sehr früh Kirchort mit bündelnder Funktion für die umliegenden Höfe und Ortschaften. Seit der Reformation, die sich hier um 1570 durchsetzte, wird der Kirchenbau von der evangelischen Gemeinde genutzt. In französischer Zeit Mairie im Kanton Opladen wurde der Ort unter der nachfolgenden preußischen Herrschaft Landgemeinde im Kreis Opladen und erhielt 1856 Stadtrechte. Umgeben von fruchtbarem Ackerland war Burscheid über Jahrhunderte landwirtschaftlich geprägt. Während seit dem 16. Jahrhundert in den umgebenden Tälern verstärkt Mühlen, Schleifkotten und Hammerwerke den Grundstein für die gewerbliche Entwicklung legten, bildete sich im Laufe des 19. Jahrhunderts aus dem Obstanbau und der Obstverarbeitung die Herstellung von Apfelkraut als ein Schwerpunkt der landwirtschaftlichen Produktion und des überregionalen Handels heraus. 1881 erhielt der Ort Anschluss an die Bahnstrecke Wuppertal-Opladen.
Seit Siedlungsbeginn entwickelte sich der Burscheid als Straßendorf entlang der gewundenen Durchgangsstraße, der Hauptstraße, mit Kirche und Marktplatz im Ortsmittelpunkt. Dem Verlauf der Straßenflucht folgen heute zu beiden Seiten überwiegend in geschlossener Bauweise zwei- und dreigeschossige Wohn- bzw. Wohn- und Geschäftshäuser, zum Teil als verschieferte Fachwerkbauten oder als verputzte Massivkonstruktionen, trauf- und giebelständig mit rückwärtig in Funktion, Baukubus und Gestaltung nachgeordneten Nebengebäuden. Der Kirchenbau bestimmt den Ortsmittelpunkt, beherrscht die Ortsgestalt und wirkt in die Umgebung. Andere Solitärbauten setzen durch ihre Funktion, aber auch durch die Baukörperausformung weitere markante Festpunkte innerhalb des Ortsgefüges und lassen die Ortsgeschichte anschaulich ablesen.
Die aufgehende Bausubstanz wird insgesamt größtenteils ins 18. bis 20. Jahrhundert datiert. Einzelne Objekte sind denkmalwert, andere Objekte sind nicht denkmalwert, tragen jedoch mit ihrer historischen Substanz, in Materialien, Bauformen und Proportionen zum geschlossenen Gesamteindruck des Ortes bei, der als Denkmalbereich geschützt wird. Zusammenhaltende Merkmale des Ortes und Schutzgegenstände des Denkmalbereichs sind der Ortsgrundriss aus Wegeführung und Parzellenteilung, die aufgehende Bausubstanz insgesamt, einzelne charakteristische Blickbezüge innerhalb des Ortes, insbesondere auf den Kirchturm als Orientierungs- und Identifikationselement und in Ausschnitten von den Anhöhen erlebbare Ortssilhouette.
Die Satzung zum Schutz als Denkmalbereich trat 2012 in Kraft.
(Elke Janßen-Schnabel, LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, aus: Pufke (Hrsg.) 2016)
Quelle Fachhochschule Köln, Institut für Baugeschichte und Denkmalpflege, Prof. Dr.-Ing. Norbert Schöndeling, Bearbeiter: Volker Kirsch: Denkmalbereichssatzung „Ortskern Burscheid“, 2011/2012
Literatur
Hallauer, Werner (1935)
Burscheid. Aus dem Leben einer Bergischen Stadt. Burscheid.
Luchtenberg, Paul (1941)
Burscheid. Zeugnisse seiner Vergangenheit 1175-1815. Leverkusen-Wiesdorf.
Pufke, Andrea (Hrsg.) (2016)
Denkmalbereiche im Rheinland. (Arbeitsheft der rheinischen Denkmalpflege 83.) S. 96-97, Petersberg.
Strässer, Carl (1956)
Zur Entstehung und Entwicklung bergischen Kirchspiels. Burscheid.
Übernahme aus externer Fachdatenbank, Literaturauswertung
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