Die Bundesgartenschau des Jahres 1987 machte den Volksgarten überregional bekannt, denn die historische Grünanlage im Düsseldorfer Süden wurde in das weiträumige Ausstellungsgelände einbezogen. Dies bot einen willkommenen Anlass für die Restaurierung des historisch wertvollen Stadtteilparks. Einst zur Begrünung und Aufwertung des infolge der Industrialisierung stark gewachsenen Arbeiterviertels Oberbilk angelegt, stand die ab 1894 angelegte und mehrfach erweiterte öffentliche Grünanlage lange Zeit im Schatten der zahlreichen innerstädtischen Parks. Seit Abschluss der Bundesgartenschau dient der wieder frei zugängliche Stadtteilpark bevorzugt den Anwohnern zum erholsamen Aufenthalt oder zu sportlichen Aktivitäten. Das Volksgartenrestaurant mit Biergarten ist in der Sommersaison ein beliebter Treffpunkt im Grünen.
Die bis heute erhaltene historische Gestaltung entspricht dem sogenannten gemischten Stil des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Für die Planung des ältesten Teils war der Düsseldorfer Stadtgärtner Friedrich Hillebrecht verantwortlich, nachdem die Ausschreibung eines Wettbewerbs im Jahr 1893 nicht die gewünschten Ergebnisse erbracht hatte. Zu den charakteristischen Gestaltungselementen gehören insbesondere die ursprüngliche Wegeführung mit dem halbkreisförmigen Hauptweg sowie den geschwungenen Nebenwegen. Erhöht über einem großen Teich liegt die von Lindenreihen und Beeten geschmückte Terrasse mit dem Volksgartenrestaurant, welches nach Kriegszerstörung am ursprünglichen Standort vereinfacht wiederaufgebaut wurde. Weite Rasenflächen mit markanten Bäumen und Gehölzkulissen bieten großzügige Parkräume. Von einem erhöhten Aussichtshügel auf der südöstlichen Seite des Volksgartens kommen der naturnah gebuchtete Teich mit zwei kleinen Halbinseln, das Restaurantgebäude und dahinter sogar der weit entfernt am Rheinufer gelegene Düsseldorfer Fernsehturm in den Blick.
Einschneidende Veränderungen entstanden im ältesten Teil des Volksgartens durch den Eisenbahnausbau, als zwischen 1925 und 1928 die zuvor mäandrierende Düssel in ein Kanalbett verlagert wurde und seither am nördlichen Rand parallel zur Bahntrasse fließt. Noch drastischer waren jedoch die Eingriffe bei den jüngeren Erweiterungsteilen des Volksgartens. Sie waren ab 1909 vom damaligen Düsseldorfer Gartendirektor Walter von Engelhardt im architektonischen Stil der Moderne entworfen worden, erlitten im Zweiten Weltkrieg Schäden und wurden schließlich überformt und teils bebaut. Der älteste Teil des Volksgartens verkörpert hingegen mit seinen bis heute kaum veränderten Grundstrukturen ein gartenkünstlerisches Werk von Friedrich Hillebrecht und bietet das denkmalwerte Beispiel eines historistischen Stadtparks des ausgehenden 19. Jahrhunderts.
Denkmal Zur Eintragung des Volksgartens in die Denkmalliste der Stadt Düsseldorf hat das LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland am 23.09.2016 das gesetzlich erforderliche Benehmen hergestellt (LVR-ADR, Datenbank-Nr. 59940).
(Kerstin Walter, LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, 2016)
Der Garten für uns alle. Bundesgartenschau Düsseldorf 1987. Düsseldorf.
Henz, Thomas (1977)
Der Volksgarten zu Düsseldorf. Voruntersuchungen und Vorschläge für seine Umgestaltung im Rahmen der Modernisierung des Stadtteils Oberbilk. In: Das Gartenamt, S. 495-504. S. 495-504, o. O.
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