Steinzeugfabrik; gegründet 1893; 1872 von Gastwirt Rühl gegründete Tontopffabrik wird 1893 von Otto Bauermeister, einem Neffen Louis Bauermeisters übernommen; bis 1907 recht unbedeutend, nach Erwerb von 9 Morgen Land der Grube Auguste wesentliche Erweiterung möglich; Bau 6 neuer Öfen und 67 m hohen Schornsteins; Neubau der Fabrikanlagen 1911/12; Ton aus eigenen Gruben in Mühlbeck und Holzweißig wird mit Pferdefuhrwerken angeliefert und im Werk aufbereitet (2 Jahre Winterung/ Sommerung, Aufbereitung, Zusatz von Schamotte und Ablagerung); Rohrpressen von Fa. Sachsenberg, Rosslau; Brenntemperatur in den Öfen 1280 Grad; in den 1920er Jahren Mitglied im neuen „Syndikat Deutscher Steinzeugwerke“ dem auch die anderen Bitterfelder Werke angehören; neuer Geschäftsführer Pels Leusden entwickelt technische Verbesserungen; in den 1930er Jahren werden 9 kleine Öfen durch 2 neue 50 t Öfen ersetzt; in den 1940er Jahren Umstellung der Produktpalette in Richtung Steinzeug-Filtertechnik; diese wurden u.a. in Form von Randriegelbrunnen in den Braunkohlentagebauen eingesetzt; ab 1958 staatliche Beteiligung; 1972 verstaatlicht, danach als VEB Brunnenfilter geführt; ab 1983 in das Braunkohlenkombinat Bitterfeld integriert; Anfang der 1980er Jahre wurden „Steinzeug-Blumenschalen“ als Teil des Konsumgüterprogramms entwickelt; andere Werke folgten dem Beispiel.

Datierung:

• 1872 -
  
• Bauphase(n): 1872, 1907, 1911/12, 1930er, 1940er
  

Quellen/Literaturangaben:

• Archiv des Kreismuseums Bitterfeld. Obst, Emil: Plan von Bitterfeld und nächste Umgebung, Bitterfeld 1893.
  
• Feja, Winfried: Die Geschichte der keramischen Industrie der Region Bitterfeld, in: Verein der Freunde du Förderer Kreismuseum Bitterfeld (Hrsg.), Zur Industriegeschichte der Bitterfelder Region, Heft 3, Bitterfeld 1995, S. 8–36.
  

BKM-Nummer: 45000357