Bitterfelder Steinzeugwarenfabrik

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Bitterfeld-Wolfen
Kreis(e): Anhalt-Bitterfeld
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Koordinate WGS84 51° 37′ 4,82″ N: 12° 19′ 9,67″ O 51,61801°N: 12,31935°O
Koordinate UTM 33.314.425,41 m: 5.721.957,22 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.522.223,67 m: 5.720.448,07 m
Moritz Jahn, Besitzer der Maschinenfabrik „Wilhelm Menzel & Comp.“ wandelt 1872 die Fabrik in eine Thonwaarenfabrik um und verkauft die Firma an Frau Munzig; Jahns Nachfolger Otto Munzig & Kramer und produziert Topfwaren und später Tonröhren; 1897 kauft Carl Schoof die Firma und meldet sie als „Bitterfelder Steinzeugwaren-Fabrik G.m.b.H.“ an; 1904 Übergabe an Schwiegersohn Paul Thomas; bis 1911 werden die Anlagen modernisiert; nach Großbrand 1914 wird ein neues, das heutige Firmengebäude errichtet, dort Produktion von „Artikeln für die Kanalisation und Landwirtschaft“; mit den beiden Weltkriegen, der wachsenden Konkurrenz aus anderen Regionen sowie durch Betonröhren und dem Ausbau der lokalen Kohle- und Chemieindustrie verloren die Bitterfelder Werke nach und nach an Bedeutung; nach dem 2. Weltkrieg existierten noch 4 Steinzeugwerke in Bitterfeld (Bitterfelder Steinzeugwarenfabrik, Fa.C.Kelsch, Fa.Piltz, Fa.Otto Bauermeister und Co.); sie produzierten viele neue Waren für den Alltagsgebrauch, darunter Waschbecken, Tränken, Formen, Ständer, Geschirr, Steinbaukästen, Urnen, Gartenzwerge und Steintöpfe; 1953 wurden die Steinzeugwarenfabrik sowie Fa. Kelsch und Fa. Piltz enteignet und aus den Betrieben die VEB Steinzeugwerke Bitterfeld gebildet, Jahresproduktion 15000 t/Jahr in 42 mit Brikett befeuerten Einzelkammeröfen; 1959 wurde daraus das VEB Baustoffkombinat Bitterfeld, zu dem weitere ansässige Ziegeleien, Kiesgruben und Plattenwerke gehörten; dieses wurde wiederum 1968 aufgelöst und dem VEB Vereinigte Steinzeugwerke Bad Schmiedeberg angegliedert; die einzelnen Bitterfelder Betriebe wurden nach und nach stillgelegt, 1980 war noch das Werk Piltz, die Steinzeugwarenfabrik (Produktionsende 1982) und die Ziegelei Holzweißig vorhanden; 1990 Einstellung der Produktion im Werksteil Piltz, Ende der 130-jährigen Geschichte der Bitterfelder Steinzeugproduktion; viele der ehemaligen Werksstandorte sind aber bis heute im Bitterfelder Stadtbild erhalten geblieben.

Datierung:
  • 1872 - 1982
  • Bauphase(n): 1897, 1911, 1914

Quellen/Literaturangaben:

  • Archiv des Kreismuseums Bitterfeld. Obst, Emil: Plan von Bitterfeld und nächste Umgebung, Bitterfeld 1893.
  • Feja, Winfried: Die Geschichte der keramischen Industrie der Region Bitterfeld, in: Verein der Freunde du Förderer Kreismuseum Bitterfeld (Hrsg.), Zur Industriegeschichte der Bitterfelder Region, Heft 3, Bitterfeld 1995, S. 8–36.

BKM-Nummer: 45000001

Bitterfelder Steinzeugwarenfabrik

Schlagwörter
Ort
Bitterfeld-Wolfen
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
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„Bitterfelder Steinzeugwarenfabrik”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-45000001 (Abgerufen: 5. Mai 2025)
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