Trasse der Halle-Hettstedter Eisenbahn

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Eisleben, Gerbstedt, Halle (Saale), Hettstedt, Salzatal
Kreis(e): Halle (Saale), Mansfeld-Südharz, Saalekreis
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Koordinate WGS84 51° 33′ 48,29″ N: 11° 43′ 3,97″ O 51,56341°N: 11,71777°O
Koordinate UTM 32.688.369,93 m: 5.715.982,15 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.480.533,79 m: 5.714.363,07 m
Die Eisenbahnanlagen der ehemaligen Halle-Hettstedter Eisenbahn (HHE) von 1896 war eine der wirtschaftsgeschichtlich bedeutendsten Kleinbahnen (diese gemäß Preußischem Kleinbahngesetz von 1892) der ehemaligen Provinz Sachsen. Nach weitgehender Strecken- bzw. Betriebsstilllegung seit 1968 wurde die Strecke in der Folge partiell zurückgebaut, u. a. zur Flächeninanspruchnahme für den Aufbau der „Chemiearbeiterstadt“ Halle-Neustadt. Der überkommene Bestand der historischen Kleinbahnanlage von Bahnhof Halle-Nietleben bis Bahnhof Hettstedt (km 3,5 - km 44,6), dazu gehörig die Trassierungselemente einschließlich Gleisunter- und Gleisüberbauten (Bahndamm, Einschnitte sowie Schwellen und Schienen) einschließlich Bahnsteiganlagen, die Kunstbauten (Brücken) sowie die weitestgehend bauzeitlich überkommenen Hochbauten (Bahnhöfe) sind konstituierende Elemente der Strecke. Die Regelspur-Bahnstrecke (1435 mm) für den Güter- und Personenverkehr wurde vom bekannten Eisenbahnunternehmen Lenz & Co. (Stettin, später Berlin) errichtet und betrieben. Die HHE galt neben der Riesengebirgsbahn (in Schlesien/heute Polen) als die profitabelste Bahn des Kleinbahnimperiums im damaligen Deutschen Reich. Das Streckennetz von 44,6 km führte vom halleschen Klaustor (dort Anschluss zur zugehörigen Hafenbahn) über Nietleben, Dölau, Lieskau, Köllme, Fienstedt, Gorsleben, Naundorf, Beesenstedt, Schwittersdorf, Rottelsdorf, Burgsdorf, Polleben, Helmsdorf, Gerbstedt (dort auch Anschlussbahnstrecke zum Saalehafen Friedeburg), Welfesholz nach Hettstedt. Mit der ergänzenden Strecke der Halleschen Hafenbahn (HHB) existierte auch eine Streckenanbindung des Sophienhafens an der Saale, über den HHE-Bahnhof Klaustor, zum Bahnhof Turmstraße bis zum Thüringer Bahnhof und weiter zum Halleschen Hauptbahnhof. Damit war der Hauptbahnhof über den Saalkreis mit der Mansfeldregion um Hettstedt verbunden und eine zentralen Verkehrsanbindung für die Industrie und Landwirtschaft des Mansfelder Landes und westlichen Saalkreises an das Industriezentrum um die Großstadt Halle zum Ende des 19. Jh. (u. a. Zuckerfabriken, Zementwerke, Ziegeleien, Kalkindustrie, Porzellanwerke, Tongruben, Sandsteinbrüche) geschaffen. Die Bahn war zudem von wichtiger Bedeutung für die Versorgung der halleschen Bevölkerung, außerdem wurde damit zuvor schon vor dem 1. Weltkrieg das Stadtumland touristisch erschlossen, u. a. die Dölauer Heide, wohin sich umfangreicher Ausflugsverkehr entwickelte. Trassierungsobjekte der Halle-Hettstedter Eisenbahn sind: Empfangsgebäude Bahnhof Nietleben; Dölau, Empfangsgebäude Heidebahnhof und Vollschrankenanlage; Dölau, Empfangsgebäude Bahnhof Dölau; Saalekreis: Benkendorf, Rampen- und Dammbauwerk Salzke-Aue mit Brückenbauwerken (Brückendamm) Flutgrabenbrücke (Eisenbahnüberführung), Salzkebrücke (Eisenbahnüberführung), Brücke über kreuzende Eisenbahnstrecke Teutschenthal-Salzmünde (Eisenbahnüberführung); Fienstedt, Empfangsgebäude Bahnhof Fienstedt; Beesenstedt, Wasserturm Bahnhof Beesenstedt; Landkreis Mansfeld-Südharz: Burgsdorf, Bahndamm/Brückendamm über Geländeeinschnitt; Polleben, Empfangsgebäude Bahnhof Polleben; Polleben, Hangdamm mit Stützmauer an der Steinmühle; Polleben, Brücke über den Augsdorfer Bach (Eisenbahn- und Straßenüberführung); Helmsdorf, Empfangsgebäude Bahnhof Helmsdorf; Helmsdorf, Brückendamm mit Brücke (Eisenbahnüberführung); Gerbstedt, Bahnhof Gerbstedt; Gerbstedt, Brückendamm in Ortslage mit Brücke Lutherstraße (Eisenbahnüberführung), Brücke Mansfelder Straße (Eisenbahnüberführung); Welfesholz, Empfangsgebäude Bahnhof Welfesholz; Hettstedt, Brücke über Verbindungsstraße zum ehemaligen Niewandt-Schacht/Flachhalde (Eisenbahnüberführung).Trasse in Teilbereichen erhalten, Abschnitt zwischen Halle-Dölau und Heidebahnhof seit 28.4.2017 wieder touristisch in Nutzung.



Datierung:
  • 1896 - 1968; 2003
  • Bauphase(n):

Quellen/Literaturangaben:
  • Lüderitz, Ralph/ Rammelt, Hans-Dieter: Die Halle-Hettstedter Eisenbahn. Die wechselvolle Geschichte der H.H.E.Freiburg i.B., 1996

BKM-Nummer: 40000482

Trasse der Halle-Hettstedter Eisenbahn

Schlagwörter
Ort
Salzatal
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
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„Trasse der Halle-Hettstedter Eisenbahn”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-40000482 (Abgerufen: 26. März 2025)
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