Bereits im Juli 1952 erfolgte die Gründung des Amts für Wasserwirtschaft, begleitet von der Veröffentlichung einer Verordnung über die Organisation der Wasserwirtschaft. Auf dieser Grundlage wurden Anfang 1953 insgesamt 15 neue volkseigene Wasserwirtschaftsbetriebe ins Leben gerufen, die zentral gesteuert wurden. Der VEB Wasserwirtschaft Obere Elbe wurde für den Bezirk Cottbus zuständig. Aufgrund des raschen Wachstums des Bergbau- und Energiesektors in der Lausitz wurde die Wasserversorgung parallel zum Bergbaubetrieb zu einem zentralen Aufgabenfeld.
Der Raum Hoyerswerda-Senftenberg-Lauchhammer-Großräschen verfügte mit den Wasserwerken Buchwalde (1914), Groß Zeißig (1952), Tettau (1955) und Großräschen (1956) über das größte Wasserversorgungssystem im Bezirk Cottbus. Das Wasserwerk Großräschen stellt somit ein Beispiel für die wasserwirtschaftliche Infrastruktur dar, die wegen der umfangreichen Bergbauaktivitäten notwendig war.
Das Gebäude des Wasserwerks Großräschen zeichnet sich durch schlichte und funktionale Formen aus, die charakteristisch für die DDR-Architektur der 1950er Jahre sind. Die Leichtbetonelemente in den Fensterrahmen sind ein markantes Merkmal der Fassadengestaltung und spiegeln die bautechnischen Entwicklungen in der DDR zur damaligen Zeit wider.
Vermutlich wurde der Schriftzug Wasserwerk Großräschen nach 1990 angebracht.
Datierung:
- Erbauung: 1956
Quellen/Literaturangaben:
- Der WAL taucht in die Geschichte ein 1912 – 2012: 100 Jahre öffentliche Wasserversorgung in und um Senftenberg, Teil 4 der Chronik, URL: https://www.kwg-senftenberg.de/wp/wp-content/uploads/2020/11/WAL-Geschichte4.pdf (Zugriff am 06.10.2023).
- Topographische Karten 1:10.000 (1987-2004) © GeoBasis-DE/LGB, dl-de/by-2-0
BKM-Nummer: 32003336
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)