1910 übernahm Max Thomas die Glashütte und leitete eine wirtschaftliche Umstrukturierung ein. Sie spezialisierte sich vor allem auf die Herstellung von Bechern und Beleuchtungsglas. Der erfolgreich arbeitende Betrieb wurde nun unter dem Namen Thomashütte bekannt.
Während des Ersten Weltkriegs kam es zu einer vorübergehenden Produktionsunterbrechung. Es folgte eine umfassende Modernisierung und Erweiterung der Produktionsanlagen in den 1920er Jahren. Die Thomashütte begann, ihre Erzeugnisse in verschiedene Länder zu exportieren, bis schließlich der Zweite Weltkrieg erneut die Produktion unterbrach.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Thomashütte enteignet und in Volkseigentum überführt. In dieser Zeit wurden experimentell Glaswalzen zur Herstellung von Fensterglas eingesetzt. Schließlich stellte man die Produktion wieder vollständig auf Trinkgläser und Beleuchtungsglas um.
In den 1950er Jahren verließ die Familie Thomas die DDR, kehrte jedoch später zurück. Walter Thomas wurde Geschäftsführer der Lausitzer Glashüttenwerke Thomas GmbH & Co. KG. Nach seinem Tod 1964 übernahm Klaus Thomas die geschäftsführende Position.
1972 wurde die Thomashütte in den VEB Wirtschaftsglaswerk Welzow eingegliedert. Die Glasproduktion endete 1977. Das Gelände wurde für die Veredelung von Glasprodukten genutzt, zwei Jahre später wurde der Betrieb eingestellt. Es folgte die Demontage und ein teilweiser Rückbau.
Dennoch blieben einige Gebäude erhalten, darunter zwei Verwaltungsgebäude, die entlang der Hauptzufahrt stehen. Sie haben repräsentative Funktion und tragen zur historischen Bedeutung des Standorts bei. Ein Verwaltungsgebäude steht für die Gründung der Thomashütte zur Jahrhundertwende. Ein Foto von 1905 dokumentiert seine ursprüngliche Gestaltung. Das andere Verwaltungsgebäude repräsentiert in seiner imposanten Größe die Expansion der Glashütte in den 1920er Jahren. Auch sind Einfriedung und Hauptzufahrt des Hüttengeländes erhalten.
Im nordwestlichen Teil des Geländes finden sich Industrieanlagen in ruinösem Zustand. Fragmentarisch erhalten ist auch der Gleisanschluss, über den einst die Versorgung mit Quarzsand und Braunkohle erfolgte.
Datierung:
- Gründung: 1897
- Betriebsaufnahme:: 1901
- Stilllegung: 1977
Quellen/Literaturangaben:
- Heimatverein Welzow e.V. (Hg.): Welzow. Geschichte in Bildern, Welzow 1999, S. 132-136.
BKM-Nummer: 32003327
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)