Germaniahütte

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Welzow
Kreis(e): Spree-Neiße
Bundesland: Brandenburg
Koordinate WGS84 51° 35′ 7,98″ N: 14° 10′ 21,35″ O 51,58555°N: 14,1726°O
Koordinate UTM 33.442.675,80 m: 5.715.267,78 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.442.788,72 m: 5.717.109,55 m
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    Fotograf/Urheber:
    Kaja Boelcke
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Die Ansiedlung der Glasindustrie in Welzow wurde maßgeblich durch die Quarzsand- und Braunkohlevorkommen in der Region beeinflusst. Dies führte zur Gründung der „Germaniahütte“, die als erste Glashütte im Welzower Raum eine bedeutende Rolle in der Entwicklung der Glasindustrie spielte.
Im Jahre 1891 schlossen sich die drei Glasmacher Robert Bienefeld, Johann Gross und Albert Spillert zusammen und erwarben nordöstlich von Welzow ein etwa 20 Morgen großes Waldgrundstück, auf dem sie die Glashütte Germania Spillert & Cons. errichteten. Noch im selben Jahr wurde mit der Glasproduktion begonnen. Die Produktpalette umfasste in der frühen Produktionszeit Gläser für Gas- und Petroleumbeleuchtung, Fassonzylinder und Gasglühlichtzylinder.
Nach dem Ausscheiden von Albert Spillert trat Julius Rathsburg in das Unternehmen ein. Sein Sohn Karl Rathsburg wurde später Mitinhaber und übernahm die Leitung der Glashütte. 1904 schied auch Johann Gross aus, Erich Hübner wurde Mitinhaber und übernahm die Leitung. Zu dieser Zeit beschäftigte die Glashütte 220 bis 230 Mitarbeiter:innen und verfügte über zwei mit Braunkohle befeuerte Glasöfen, eine Dampfschleiferei und eine Schmelzerei.
Während des Ersten Weltkriegs wurde die Produktion um Konservengläser und technisches Glas erweitert. Nach Kriegsende wurde die Produktion auf Vasen, Becher und Ölgläser umgestellt. Außerdem wurde der Quarzsand nun aus Hohenbocka bezogen, da die Sandgrube nördlich von Welzow aufgegeben worden war.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Betrieb vorübergehend eingestellt. Die Industrieanlagen wurden von Berliner Unternehmen zur Produktion von Elektrogeräten genutzt. In dieser Zeit entstand auf dem Gelände ein Lager für russische Zwangsarbeiter:innen.
1946 konnte die Glasproduktion wieder aufgenommen werden. Die Hütte wurde in den VEB Glaswerk Welzow umgewandelt und produzierte fortan Industrieglas. 1972 legte man die alten Glasöfen still und ersetzte sie durch eine Glasschmelzwanne, die zunächst mit Öl, ab 1983 mit Stadtgas beheizt wurde.
1991 wurde die Glashütte endgültig stillgelegt, es folgten Demontage und teilweiser Rückbau. Erhalten ist ein geringer Teil der ursprünglichen Bausubstanz: ein Mehrfamilienhaus in der Jahnstraße 18-20, ein Werkstattgebäude und ein Pförtnerhaus an der Goethestraße sowie und Reste der Produktionshallen, die nach 1945 stark überformt und erweitert wurden.


Datierung:
  • Gründung: 1891
  • Stilllegung: 1991

Quellen/Literaturangaben:
  • Heimatverein Welzow e.V. (Hg.): Welzow. Geschichte in Bildern, Welzow 1999, S. 129-130.

BKM-Nummer: 32003326

(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)

Germaniahütte

Schlagwörter
Ort
Welzow
Alternativer Ortsname
Wjelcej
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Germaniahütte”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-32003326 (Abgerufen: 6. Mai 2025)
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