Im Jahr 1926 erfolgte eine Erweiterung der Villa, bei der die ursprüngliche hölzerne Veranda durch einen Neubau ersetzt wurde. Dieser Umbau wurde unter der Leitung des Architekten Ernst Redlich realisiert. 1927 wurde zudem ein Wirtschaftsgebäude hinzugefügt, das ebenfalls von Ernst Redlich entworfen wurde. Besonders auffällig ist die geschwungene Dachgaube, die auch auf den Bauplänen des Wirtschaftsgebäudes zu erkennen ist und an Pläne des Architekten Ewald Kleffels erinnert.
Eine weitere bauliche Veränderung erfolgte im Jahr 1930, als die Autogarage erweitert wurde. Dabei entstand ein Nebengebäude mit einer expressionistischen Giebelform, ebenfalls nach Plänen von Ernst Redlich.
Der Baukörper der Villa ist eingeschossig, der Mittelrisalit ist zweigeschossig ausgebildet. Im Obergeschoss des Risalits befinden sich eine Veranda und ein Austritt. Ein Bergbausymbol ziert den Giebel des Gebäudes. Vertikale Akzente sind durch Lisenen gesetzt, während die horizontale Gliederung durch Gesimse betont wird. Die Fenster sind in Putzrahmen gefasst. Im Mittelrisalit finden sich zwei zu einer Einheit zusammengefasste Fenster mit einem Putzspiegel darüber.
Bei einer Fassadensanierung blieb die bauzeitliche Kubatur der Villa unverändert, die Fenster wurden jedoch erneuert. Historische Baupläne lassen vermuten, dass die Gestaltung der Villa ursprünglich weitere bergbauliche Symbole aufwies. Trotz der im Laufe der Zeit erfolgten baulichen Veränderungen ist die Villa Märtens heute ein bedeutendes Zeugnis der lokalen Geschichte in Welzow.
Datierung:
- Erbauung: 1900/1926
- Erweiterung: 1926, 1927, 1930
Quellen/Literaturangaben:
- Amt Welzow: 26/2.
BKM-Nummer: 32003305
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)