Tuchfabrik Lehmann

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Guben
Kreis(e): Spree-Neiße
Bundesland: Brandenburg
Koordinate WGS84 51° 57′ 14,62″ N: 14° 43′ 8,33″ O 51,95406°N: 14,71898°O
Koordinate UTM 33.480.688,06 m: 5.755.966,21 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.480.816,17 m: 5.757.824,92 m
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Die Gubener Textilfabrik Carl Lehmann's Wwe zählt zu den ältesten Unternehmen der Niederlausitzer Tuchindustrie. Bereits 1592 wird ein Tuchmacher namens Gregor Lehmann erwähnt, dessen Handwerk über Generationen von seinen Nachkommen fortgeführt wurde. Aus diesem Handwerksbetrieb entwickelte sich 1845 in der Alten Poststraße 5 die Tuchfabrik Carl Lehmann, später bekannt als Carl Lehmann's Wwe und Carl Lehmann's Wwe & Sohn.
Die Familie Lehmann war auf die Herstellung von schwarzem Tuch und anderen hochwertigen Stoffen spezialisiert und gehörte im 19. Jh. zu den führenden Großindustriellen in Guben. 1890 gründete Otto Lehmann mit Albert Richter die Textilfabrik Lehmann & Richter. (Objektnr. 32003284) und stieg in die Braunkohleindustrie ein, wobei die Geschäfte später von seinem Sohn Hugo Lehmann übernommen wurden. Es ist davon auszugehen, dass der Betrieb Carl Lehmann's Wwe & Sohn Braunkohle zum Betrieb von Dampfmaschinen für Spinn- und Webmaschinen erhielt.
Mit Expansion des Betriebs erfolgten in den Jahren 1904, 1905 und 1913 bauliche Erweiterungen der Fabrikanlage. 1917 übernahm Rittmeister a.D. Ernst C. Lehmann in neunter Generation das Unternehmen, das 1925 1.200 Mitarbeiter:innen beschäftigte. Neben seinem unternehmerischen Erfolg erwarb Ernst C. Lehmann das Rittergut Bärenklau und baute es zu einem Landschloss aus.
In der NS-Zeit profitierte die Fabrik von der Herstellung von Uniformstoffen. Im Zuge der rassenideologischen Arisierung ging die jüdische Firma Reißner Wohl & Co Nachf. an die Firma Lehmann's Wwe & Sohn über. Während der Kriegsjahre wurde die Produktion von Uniformstoffen eingestellt. Aus Inventarlisten von 1944 geht hervor, dass die Fabrik zu diesem Zeitpunkt noch in Betrieb war.
Nach 1945 wurde der Betrieb als Werk I vom VEB Gubener Wolle fortgeführt. In den 1950er Jahren produzierten die Tuchfabriken zunächst für die Rote Armee, später auch für den Export, auch in westliche Länder. In den 1960er Jahren wurden die Betriebe modernisiert und die Produktion konzentriert. Spinnerei, Färberei, Weberei u.a. wurden im Werk I zusammengefasst, andere Betriebe aufgelöst oder angegliedert. Der VEB Gubener Wolle war in den 1960er Jahren die fünftgrößte Volltuchfabrik im Bezirk Cottbus und produzierte vor allem Streich- und Halbkammgarngewebe. Spezielle Techniken wie die Mali-Wattproduktion wurden entwickelt. Von Ende der 1960er Jahre bis 1973 war der VEB Gubener Wolle Leitbetrieb der Erzeugnisgruppe Streichgarngewebe Cottbus.
1990 erfolgte die Privatisierung zur Gubener Wolle GmbH, wenige Jahre später wurde der Betrieb abgewickelt.
Auf dem Gelände ist heute teilweise noch historische Bausubstanz erhalten, die an die Geschichte der Tuchfabrik erinnert.

Datierung:
  • Gründung: 1845

Quellen/Literaturangaben:
  • Ausstellung des Tuche und Chemiefaser e.V.
  • Gertraute Krönert und Heide Leibger: Tuchstädte der Niederlausitz gestern und heute. Forst, Guben, Spremberg, Finsterwalde, Dokumentarisches über das Auf und Ab in einem traditionsreichen Berufszweig, Cottbus 1995, S. 42-43.
  • Katrin Verch und Vinzenz Czech: VEB Gubener Wolle, in: Brandenburgikon. Landesgeschichte online, URL: https://brandenburgikon.net/index.php/de/betriebe-1945-1989/bezirk-cottbus/wolle (Zugriff am 24.08.2023).

BKM-Nummer: 32003285

(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)

Tuchfabrik Lehmann

Schlagwörter
Ort
Guben
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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Empfohlene Zitierweise
„Tuchfabrik Lehmann”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-32003285 (Abgerufen: 20. März 2025)
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