Im Jahr 1851 eröffneten die Brüder Moritz und Rudolf Mende zur Versorgung der Tuchfabrik mit Braunkohle die Grube Marie bei Buchwäldchen (Objektnr. 32003296), die jedoch bereits ein Jahr später wieder stillgelegt wurde. Im Sommer des Jahres 1852 erwarben die Brüder Grundstücke sowie Bergbauauskunftsrechte in Werchow und gründeten nordöstlich der Tuchfabrik am 21. September 1852 die Braunkohlegrube Emilie (Objektnr. 32003177). Nach deren Auskohlung nahm man im Jahre 1867 die Grube Margarethe (Objektnr. 32003294) in Betrieb.
Ein Lageplan der Tuchfabrik aus dem Jahr 1865 zeigt, dass das ehemalige Mühlengebäude mit einem oberschlächtigen Wasserrad zur Wasserhaltung der Grube diente. Bekannt ist auch, dass zwei weitere Wasserräder im Göritzer Fließ zur Energieversorgung der Tuchfabrik genutzt wurden. Aufgrund seiner historischen und städtebaulichen Bedeutung steht das Mühlengebäude heute unter Denkmalschutz (HiDA-Nr. 09120598).
Auch andere Gebäude der ehemaligen Tuchfabrik sind heute noch erhalten und von dokumentarischem Wert. Dazu gehören Industriegebäude, Wohn- und Nebengebäude sowie ein Verwaltungs- oder Direktorenhaus, in dem sich möglicherweise auch die ehemalige Schankwirtschaft befand. Fragmentarisch erhaltene Einfriedungen und Bepflanzungen vervollständigen den heutigen Erhaltungszustand des Fabrikgeländes, das im Laufe der Zeit baulich verändert und umgenutzt wurde.
Ein Brand in der Tuchfabrik im Februar 1863 beschädigte nämlich die Fabrikgebäude und das Wasserrad der Wormlagsmühle, sodass der Betrieb zu dieser Zeit bereits vorübergehend eingestellt werden musste. Ende 1876 ging die Mendesche Tuchfabrik schließlich in Konkurs. Nach einem Besitzerwechsel 1878 wurde die Fabrik mehrfach umgenutzt, bis die Produktionsaktivität 1927 schließlich endgültig eingestellt werden musste. Erhaltene Gebäude werden heute zu Wohnzwecken genutzt.
Datierung:
- Gründung: 1837
- Stilllegung: 1927
Quellen/Literaturangaben:
- Denkmalgutachten HiDA-Nr. 09120598.
- Dieter Sperling: Rohstoffgewinnung und Altbergbau im Förderraum Calau, in: Förderverein Kulturlandschft Niederlausitz e. V. (Hg.): Beiträge zur Geschichte des Bergbaus in der Niederlausitz, Cottbus 2002, S. 55-57, 60-67 und 73-77.
BKM-Nummer: 32003176
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)