Im Frühjahr 1946 pachteten Ordensschwestern das Schloss Altdöbern und richteten dort neben einer katholischen Kapelle auch das Flüchtlingsheim Maria Rast ein, das ab 1947 als Caritasheim bekannt war. Als der Pachtvertrag für das Schloss 1974 auslief, entschied man sich, eine katholische Kirche mit Pfarrerwohnung, Pfarrbüro und Garagen zu errichten. Bereits 1955 hatte man ein bewaldetes Grundstück im Wohngebiet der Arbeiter des Tagebaus Greifenhain erworben. Der Bauantrag für die Kirche wurde nicht bewilligt. Erst als der angedachte Kirchenraum in den Unterlagen nicht mehr als solcher, sondern als Gemeinschaftsraum bezeichnet war, wurde die Genehmigung erteilt. Am 28.06.1974 konnte die Bautätigkeit unter der Leitung von Georg Langer beginnen. Bischof Bernhard Huhn weihte den Gemeinderaum, der unter anderem mit dem Altar, dem Taufbecken und der Muttergottes aus der ehemaligen Kapelle ausgestattet war, am 03.04.1976. Noch bis 1998 wohnte der Pfarrer der Gemeinde in der Wohnung, die über dem Kirchenraum, der Sakristei und Aufenthaltsräumen im Souterrain angeordnet ist. Seither ist für die Gemeinde der Pfarrer in Grossräschen verantwortlich. Offizielle Einpfarrung war am 01.10.2010. In der ehemaligen Pfarrerwohnung und dem ehemaligen Büro leben nach kleineren Umbauten aktuell zwei Familien.
Die durch ein rundes Metalldach geschützte Bronzeglocke ist auf der Nordseite des Gebäudes aufgestellt. Sie wurde 1965 in der Glockengießerei Franz Schilling und Söhne in Apolda ursprünglich für die Schlosskapelle gegossen.
2015 wurde das Holzkreuz vor der Kirche aufgestellt, bevor ein Wandbild, das Maria mit dem Kind zeigt, am Giebel der Kirche montiert wurde. Es handelt sich um eine Biegearbeit aus 30-mm-Rundstahl des Kunstschmieds Emil Pischel aus Ostriz. Die Arbeit befand sich bis 2015 an der Fassade der Kapelle Maria Regina Gloriosa (Objektnr. 32001607) in Freienhufen, die seit 2020 für Wohnzwecke umgebaut wird.
2021 ließ die Gemeinde die Kirchenfenster von der Glaswerkstatt Andreas Walter aus Berlin erneuern und den Kirchenraum sanieren.
Die letzte größere Veränderung trat 2022/2023 ein, als ein großer Teil der Bäume, insbesondere vor dem Gebäude, gefällt wurden.
Datierung:
- Einweihung: 03.04.1976
- Grundsteinlegung: 18.07.1974
Quellen/Literaturangaben:
- Horst Bernstein,Klaus-Dieter Schmidt: Altdöbern.Perle der Niederlausitz,Der Ort und seine Leute,Altdöbern,Bd.1
- https://st-antonius-grossraeschen.de/geschichte-st-antonius/ (Zugriff am 28.04.2023)
BKM-Nummer: 32003091
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)