Bergbauberechtigung Glassande

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Guteborn, Hohenbocka, Lauta, Schwarzbach (Brandenburg), Senftenberg
Kreis(e): Bautzen, Oberspreewald-Lausitz
Bundesland: Brandenburg, Sachsen
Koordinate WGS84 51° 26′ 52,37″ N: 13° 59′ 44,46″ O 51,44788°N: 13,99568°O
Koordinate UTM 33.430.208,91 m: 5.700.111,10 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.430.316,97 m: 5.701.946,70 m
Die Glassandlagerstätte der Hohenbockaer Hochebene wurde bereits seit der Mitte des 19. Jahrhunderts zur Gewinnung von Sand als Rohstoff der Glasindustrie genutzt. Ein erster Abbauvertrag wurde bereits 1857 geschlossen. Der erste Aufschluss einer Glassandgrube datiert ins Jahr 1874. Schon zuvor war der sehr feine und gleichkörnige Sand als Scheuersand genutzt worden.
Der hier gelagerte Sand ist auf Grund seiner geologischen Entstehung und Lagerung nahezu frei von eisenhaltigen Verunreinigungen und weist eine sehr regelmäßige Körnung auf. Dadurch ist er besonders zur Herstellung farbloser, klarer Gläser geeignet. Die Nähe der Lagerstätte zu den Braunkohlengruben der Lausitz begünstigte die Ansiedlung zahlreicher Glashütten.
Die Förderung des Glassands wurde zunächst noch in Handarbeit in relativ kleinen Gruben durchgeführt. Ab etwa 1900 kamen erste dampfbetriebene Bagger und Kleinbahnen zum Transport des Sandes hinzu, sodass um 1920 etwa 100.000 t Sand pro Jahr gefördert werden konnten. Abnehmer waren neben den Lausitzer Glashütten auch Betriebe in Osteuropa und Nordamerika.
Die Sandförderung war ein maßgeblicher Treiber der Entwicklung der Orte Hosena und Hohenbocka. So entstanden neben Werkswohnungen für die Arbeiter:innen auch Betriebe der Aufbereitung, wie etwa Sandwäschen.
Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs agierte eine Vielzahl kleiner Firmen in und um Hosena, die 1948 enteignet und zum VEB Hohenbockaer Glassandwerke, Hosena zusammen gefasst wurden. Der Betrieb der Sandgruben wurde in der DDR weiter modernisiert und ausgebaut. In den 1980er Jahren wurde die Förderhöchstmenge mit 700.000 t erreicht.
Auch nach der politischen Wende wurde der Glassandabbau weiter fortgeführt. Die Quarzwerke GmbH aus Frechen übernahmen den Betrieb der Hohenbockaer Quarzwerke. Die älteren, kleinen Tagebaue wurden nach und nach stillgelegt und der Betrieb auf einen modernisierten Nassabbau umgestellt.

Der Objektbereich markiert den durch das Landesamt für Geologie, Bergbau und Ressourcen festgelegten Bereich, auf dem die Berechtigung zum Abbau der Glassande gilt.

Datierung:
  • Abbau: seit 1857

Quellen/Literaturangaben:
  • LBGR: WFS-Layer Bergbauberechtigungen
  • Adamik, Marina & Espenhahn, Gerd: Die Geschichte der Glassandwerke. In: Festkomitee und Chronikgruppe zur 600-Jahrfeier des Ortes Hosena (Hg.): 600 Jahre Hosena. Eine Chronik. Welzow 2020. S. 77-81.
  • Vulpius, Rainer & Borschke, Manfred: Die Glassande von Hochenbocka - seit 150 Jahren ein Grundstoff für die Lausitzer Glasindustrie. In: Pressglas-Korrespondenz. Ausgabe 2004-2-16. https://www.pressglas-korrespondenz.de/archiv/pdf/pk-2004-2w-16-vulpius-hohenbocka-glassande.pdf. Abgerufen am: 04.05.2023.

BKM-Nummer: 32002991

(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)

Bergbauberechtigung Glassande

Schlagwörter
Ort
Großkoschen | Guteborn | Hohenbocka | Hosena | Peickwitz | Schwarzbach
Alternativer Ortsname
Hóznja | Kósyna | Tsikojce
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Bergbauberechtigung Glassande”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-32002991 (Abgerufen: 19. März 2025)
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