Der hier gelagerte Sand ist auf Grund seiner geologischen Entstehung und Lagerung nahezu frei von eisenhaltigen Verunreinigungen und weist eine sehr regelmäßige Körnung auf. Dadurch ist er besonders zur Herstellung farbloser, klarer Gläser geeignet. Die Nähe der Lagerstätte zu den Braunkohlengruben der Lausitz begünstigte die Ansiedlung zahlreicher Glashütten.
Die Förderung des Glassands wurde zunächst noch in Handarbeit in relativ kleinen Gruben durchgeführt. Ab etwa 1900 kamen erste dampfbetriebene Bagger und Kleinbahnen zum Transport des Sandes hinzu, sodass um 1920 etwa 100.000 t Sand pro Jahr gefördert werden konnten. Abnehmer waren neben den Lausitzer Glashütten auch Betriebe in Osteuropa und Nordamerika.
Die Sandförderung war ein maßgeblicher Treiber der Entwicklung der Orte Hosena und Hohenbocka. So entstanden neben Werkswohnungen für die Arbeiter:innen auch Betriebe der Aufbereitung, wie etwa Sandwäschen.
Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs agierte eine Vielzahl kleiner Firmen in und um Hosena, die 1948 enteignet und zum VEB Hohenbockaer Glassandwerke, Hosena zusammen gefasst wurden. Der Betrieb der Sandgruben wurde in der DDR weiter modernisiert und ausgebaut. In den 1980er Jahren wurde die Förderhöchstmenge mit 700.000 t erreicht.
Auch nach der politischen Wende wurde der Glassandabbau weiter fortgeführt. Die Quarzwerke GmbH aus Frechen übernahmen den Betrieb der Hohenbockaer Quarzwerke. Die älteren, kleinen Tagebaue wurden nach und nach stillgelegt und der Betrieb auf einen modernisierten Nassabbau umgestellt.
Der Objektbereich markiert den durch das Landesamt für Geologie, Bergbau und Ressourcen festgelegten Bereich, auf dem die Berechtigung zum Abbau der Glassande gilt.
Datierung:
- Abbau: seit 1857
Quellen/Literaturangaben:
- LBGR: WFS-Layer Bergbauberechtigungen
- Adamik, Marina & Espenhahn, Gerd: Die Geschichte der Glassandwerke. In: Festkomitee und Chronikgruppe zur 600-Jahrfeier des Ortes Hosena (Hg.): 600 Jahre Hosena. Eine Chronik. Welzow 2020. S. 77-81.
- Vulpius, Rainer & Borschke, Manfred: Die Glassande von Hochenbocka - seit 150 Jahren ein Grundstoff für die Lausitzer Glasindustrie. In: Pressglas-Korrespondenz. Ausgabe 2004-2-16. https://www.pressglas-korrespondenz.de/archiv/pdf/pk-2004-2w-16-vulpius-hohenbocka-glassande.pdf. Abgerufen am: 04.05.2023.
BKM-Nummer: 32002991
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)