Durch das Elektrizitätswerk wurde elektrischer Strom für die Stadtgemeinde, Vertragspartner:innen und Privatpersonen bereitgestellt, der zu Beleuchtungs-, Kraftübertragungs- und Heizzwecken zu jeder Tages- oder Nachtzeit (BLHA: 8 Lübbenau 534) diente.
Nachdem Lübbenau 1921 an das zentrale Stromnetz angeschlossen worden war, wurde der Stromumwandlungsbetrieb eingestellt und ein Teil des Gebäudes als Trafostation genutzt. Die übrigen Räumlichkeiten wurden 1926 zu einer Warmbadeanstalt umgebaut.
Das Elektrizitätswerk ist ein zweigeschossiger Bau mit fünf Achsen, der mit einem Satteldach abschließt. Rückwärtig schließt sich ein eingeschossiges Maschinenhaus an. Die straßenseitge Fassade ist oberhalb einer backsteinsichtigen Sockelzone verputzt, die Gliederungselemente (Lisenen, Friese, Fensterstürze u.a.) sind durch rote Ziegeln hervorgehoben. Eine achsensymmetrische Ausrichtung bestimmt die Gesamtwirkung, ein übergiebelter Mittelrisalit bildet dabei die Spiegelachse. Im Obergeschoss sind noch Vorrichtungen zur Stromausspannung erhalten.
Auf dem Grundstück befindet sich zudem der 1929 errichtete Wasserturm. Man baute ihn, als Lübbenau ein zentrales Kanalisations- und Wasserversorgungssystem erhielt, um in höher gelegenen Stadtbereichen ausreichend Wasserdruck zu gewährleisten.
Datierung:
- Entstehung: 1903/1905
Quellen/Literaturangaben:
- BLHA: 8 Lübbenau 534.
- Andreas Harms, Hans-Joachim Schiemenz und Lothar Uebel: Die Altstadt Lübbenau. Ein Rundgang mit Geschichte, Berlin 2006, S. 23.
BKM-Nummer: 32002932
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)