Erste Erkundungsarbeiten, die bis in eine Teufe von 40 m durchgeführt wurden, ergaben drei Kohleflöze von 3 m, 1,6 m und 2 m Mächtigkeit. Die Braunkohle wurde in den folgenden Jahren im Tiefbauverfahren gewonnen, wobei die Belegschaft aus einem Steiger, einem Maschinenwärter, einem Zimmermann und zehn Arbeitern bestand.
Nach den ersten Erkundungsschächten war der Schacht Agnes vermutlich der erste Förderschacht der Grube. Die Förderung erfolgte mit Loren auf englischen Spurkranzschienen. Die bis zu 3 m mächtige Braunkohle wurde mithilfe einer dampfgetriebenen Haspel gefördert. Mit dieser wurden die Loren auf eine 6 m hohe Fallbühne gehoben, von der aus die Verladung auf Fuhrwerke erfolgen konnte.
Zusätzlich wurde eine Pferdebahn mit einer Spurweite von 80 cm in Betrieb genommen, die bis zum Bahnhof im Ort führte und damit den Bahnanschluss an die ab 1872 erbaute Strecke Berlin – Dresden, die über das damalige Drähna führte, ermöglichte. Die Pferdebahn der Grube hatte ein Gefälle, so dass die beladenen Loren ohne Antriebskraft bis kurz vor die Verladestation rollten. Die Loren hatten ein Fassungsvermögen von 16 hl. Für den Betrieb der Pferdebahn wurde 1877 eine Polizeiverordnung mit 14 Paragraphen erlassen.
Im April 1877 ereignete sich ein Grubenunglück, bei dem der Schacht einstürzte, aber keine Menschen zu Schaden kamen.
Aus dem Jahresbericht der Grube Franziska von 1876 geht hervor, dass insgesamt 38.955 hl (= 3.895,5 m³) Braunkohle gefördert wurden. Weiterhin sind folgende Angaben vermerkt:
- davon verkauft 32.678 hl = 3.267,8 m³.
- an Maschinenfeuerung 4.139 hl = 413,9 m³ und
- als Deputat 156 hl = 15,6 m³.
Trotz der positiven Entwicklung des Bergbaus in der Region endete die Förderung auf der Grube Franziska im Juli 1881. In den sieben Betriebsjahren wurden insgesamt ca. 20.000 t Kohle gefördert, die hauptsächlich für die örtlichen Ziegeleien, Brennereien und Brauereien bestimmt waren.
Datierung:
- bergrechtliche Anmeldung: 10.10.1874
- Stilllegung: 1881
Quellen/Literaturangaben:
- Thomas Krause und Alfred Große: Braunkohlenförderung im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts im Förderraum Walddrehna, Gehren und Grünswalde, Teil 1 [unveröffentlichte], S. 1-5.
- Nach Informationen und zur Verfügung gestellten Betriebsakten der Grube Clara (Barbarossa) von Thomas Krause, BLDAM und Am Tor zur Lausitz e.V., 13.02.2023.
- Dieter Sperling: Niederlausitzer Braunkohlenbergbau im 19. Jahrhundert. Findbuch Niederlausitzer Braunkohlengruben und bergrechtlicher Verleihungen, Cottbus 2005, S. 160.
BKM-Nummer: 32002897
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)