Deponie Jänschwalde II

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Forst (Lausitz)
Kreis(e): Spree-Neiße
Bundesland: Brandenburg
Koordinate WGS84 51° 46′ 40,64″ N: 14° 32′ 5,36″ O 51,77795°N: 14,53482°O
Koordinate UTM 33.467.907,64 m: 5.736.444,53 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.468.030,85 m: 5.738.295,31 m
Die Deponie Jänschwalde II wurde zur Lagerung bestimmter Reststoffe, die im Kraftwerk Jänschwalde als Nebenprodukte entstehen, eingerichtet und wird gemäß der am 01.12.2011 in Kraft getretenen abfallrechtlichen Planfeststellung betrieben. Im Kraftwerk entstandene Asche wird hier zur dauerhaften Lagerung und vermarktungsfähiger REA-Gips zur temporären Lagerung bis maximal 2050 vorgehalten. Bei dem Deponiegelände handelt es sich um ein Kippengelände des Tagebaus Jänschwalde, das 2016/2017 von der Firma GMB GmbH für diese Verwendung vorbereitet wurde.
Zur Gewährleistung der dauerhaften Standsicherheit der Kippe wurde vom damaligen Tagebaubetreiber, Vattenfall Europe Mining AG, ein kippenstabilisierender Stützkörper, der im Rütteldruck- und Pilgerschrittverfahren errichtet werden sollte, in Auftrag gegeben. Die Untergrundverdichtung wurde mittels des Raupenkrans RDV-Gerät LR 1750 von der bauausführenden Firma vorgenommen. Das von der Firma Liebherr hergestellte Gerät wurde nachträglich zur Arbeitsoptimierung und -dokumentation mit Zusatzgeräten ausgestattet und besitzt einen erweiterbaren Ausleger von 87,5 m Länge. An diesem Ausleger befindet sich eine seilgeführte Lanze, die unter Zugabe von Wasser senkrecht in den Kippenboden getrieben wird. Die Verdichtung findet beim intervallhaften Ziehen der Lanze unter Vibrationen statt (Rütteldruckverdichtung). Bei der Rüttelung entsteht ein Absenktrichter, der mit Bodenmaterial aufgefüllt wird. Die so entstandenen Bodensäulen von bis zu 5 m Durchmesser bilden, im Raster von 3,5 x 3,5 m angeordnet, einen stabilen Stützkörper. Die Bodensäulen wurden im Pilgerschrittverfahren angelegt. Dabei werden z.B. Rasterpunkt eins und fünf zuerst erstellt, bevor Punkt zwei und sechs folgen. Der Stützkörper dieser Deponie misst in der Länge 310 bis 430 m und in der Breite 14 bis 90 m. Die Teufen sind mit 41 bis 61 m ebenfalls verschieden, aber nach vorgefundenen Gegebenheiten gewählt.
Auf der Deponiefläche wird Braunkohlenasche dauerhaft eingelagert. Außerdem wird Gips aus dem Kraftwerk Jänschwalde hier zwischengelagert und soll bis spätestens 2050 rückgewonnen werden. Im Anschluss an die Rückgewinnung stehen Maßnahmen zur Böschungsgestaltung des angrenzenden Aschedepots an. Das zu lagernde Material wird von Einseitenkippwaggons der LEAG angeliefert und in den Kippengraben entleert. Der schienengebundene Eimerkettenabsetzer As 1600 Nr. 1071 (Objektnr. 32002513) nimmt das Material auf und schüttet die Deponie auf. Die Verkippung des Materials wird dabei hinsichtlich Einbauort, Menge und Qualität genaustens dokumentiert.
Die Deponieherstellung wird im Zwei-Schicht-Betrieb von der Firma GMB GmbH mittlerweile im Auftrag der Lausitzer Energie Bergbau AG (LEAG) durchgeführt.

Datierung:
  • Ausführung Rüttelverdichtung: 2016-2017
  • Planung Rüttelverdichtung: 2016

Quellen/Literaturangaben:
  • https://www.gmbgmbh.de/service-view/raupenkran-lr-1750-als-traegergeraet-fuer-rdv/ (Abruf 07.11.2022) | https://www.gmbgmbh.de/service-view/ruetteldruckverdichtung-rdv/ (Abruf 07.11.2022) | http://wp.gmbgmbh.de/wp-content/uploads/2018/04/N_20180426__Referenzen_Reststoffmanagement.pdf (Abruf 07.11.2022) | https://www.gmbgmbh.de/portfolio-archive/management-von-reststoffen-nach-bundesberggesetz-und-deponieverordnung/ (Abruf 07.11.2022)

BKM-Nummer: 32002493

Deponie Jänschwalde II

Schlagwörter
Ort
Bohrau
Alternativer Ortsname
Bórow
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Deponie Jänschwalde II”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-32002515 (Abgerufen: 22. März 2025)
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