Die Vorarbeiten, ebenso wie die Inventarisierung der ersten 2.754 Modelle, wurden ab 02.02.1993 im einstigen Lehrlingswohnheim des Lauchhammerwerks in der Grünhäuser Straße durchgeführt. Trägerin wurde die 1994 gegründete Stiftung Kunstgussmuseum. 2005 konnte der inventarisierte Modellfundus dank Förderung erstanden werden. Zur Ausstellung der Exponate und Unterbringung der Stiftungsverwaltung wurde ein Gebäude neben dem Kunstgussbereich saniert und umgebaut.
Das Gebäude war seit der Errichtung 1890 als Grundschule genutzt worden. Von 1931 bis zur politischen Wende war dort die werkseigene Betriebsschule, auch „Bronzeschule“ genannt, untergebracht.
Der Schulbau besteht aus zwei Bauteilen. Der südliche Teil hat ein Sockel-, ein Voll- und ein Dachgeschoss mit Satteldach und der nördliche, an die Straße grenzende Bereich zwei Vollgeschosse und ein Dachgeschoss mit Kreuzdach. Der Feldsteinsockel wird von einem roten Ziegelband abgeschlossen, an das sich eine gelbe ziegelsichtige Fassade anschließt. Diese Fassade unterstreicht durch zwei unterschiedlich ausgebildete Ziegelbänder die Geschossigkeit. Bemerkenswert ist der Dachüberstand mit vortretenden Pfetten, die von Kopfbändern unterstützt werden. An der östlichen und westlichen Fassade sind am nördlichen Gebäudeteil zwischen den dreigeteilten Fenstern Ornamente aus Eisenguss sowie der Schriftzug „Betriebsberufsschule“ an der östlichen Fassade angebracht. Fenster verschiedener Breite und Höhe, streng axial angeordnet, gliedern die Ost- und Westfassade. Die nördliche Fassade mit dem Haupteingang wird von einem Portal mit Satteldachabschluss dominiert. Vor dieser Fassade sind eine Glocke und eine Skulptur eines Gießers aufgestellt.
In direkter Nachbarschaft befindet sich das dazugehörige ehemalige Abortgebäude mit Satteldach und gelber Ziegelfassade, das eingeschossig ausgebildet ist. Heute dient es als Informationsstelle und eine Art Museumsshop.
Die ehemalige Schule steht, wie auch das Nebengebäude und die Modellsammlung der Stiftung, auf der Denkmalliste des Landes Brandenburg.
Datierung:
- Errichtung: 1890
- Gründung Stiftung: 1994
- Sanierung: 2007
- Eröffnung: 2008
Quellen/Literaturangaben:
- https://www.kunstguss.de/firma/historie (Zugriff am 01.08.2022)
- https://www.monumente-online.de/de/ausgaben/2007/5/mit-eisenguss-in-die-antike.php (Zugriff am 01.08.2022)
- Kunstgießerei Lauchhammer GmbH und Co.KG: 275 Jahre Eisenguss in Lauchhammer, Großhain 2000
- Kunstgussmuseum Lauchhammer
- Denkmalbegründung BLDAM
BKM-Nummer: 32002264
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)