1945 wurde das Werk durch Bombenangriffe zu etwa 75 Prozent zerstört. Zwischen 1945 und 1953 erfolgte der Wiederaufbau und die Umstrukturierung zum SAG-Betrieb (Sowjetische Aktiengesellschaft) zur Wiederaufnahme der Produktion nach dem FTS-Verfahren.
In den Jahren 1964 bis 1967 wurde das Werk zum Chemiestandort umgewandelt und gleichzeitig die Herbizidproduktion mit zwei Anlagen aufgebaut. Zwischen 1969 und 1973 wurden zusätzlich elf Polyurethananlagen errichtet, die bis 1990 in Betrieb waren. Die FTS-Anlage wurde 1971 eingestellt und 1972 und 1982 teilweise demontiert. Damit endete die auf Braunkohle basierende Benzinprodukion.
Mit der Übernahme durch die BASF AG im Jahr 1990 wurde die 100prozentige Tochtergesellschaft BASF Schwarzheide GmbH gegründet. Von 1990 bis 1995 wurden die Herbizidanlage abgerissen und die restlichen Bereiche der FTS-Anlagen demontiert. Zudem wurden Teile der Polyurethananlagen zurückgebaut bzw. saniert und modernisiert. Aus der früheren Produktionszeit sind heute nur noch wenige bauliche Anlagen erhalten. Dazu zählen das Verwaltungsgebäude, das Kulturhaus, die Werkfeuerwehr, der Wasserturm, ein Kühlturm und insgesamt vier Werkstatthallen.
Seit den 1990er Jahren wurden neue Produktionsanlagen errichtet, die stetig ausgebaut und erweitert werden. Heute werden am Standort der BASF Schwarzheide GmbH Polyurethane, technische Kunststoffe, Schaumstoffe, Pflanzenschutzmittel, Veredelungschemikalien und Lacke produziert, wobei deren Herstellung unabhängig von Braunkohle erfolgt.
Datierung:
- Entstehung: 1935
- Umbau zum Chemiestandort:: 1964-1967
- Stilllegung der FTS-Anlage:: 1971
- Umbau: 1990er
Quellen/Literaturangaben:
- BASF Schwarzheide GmbH (Hg.): Aus der Geschichte des Chemiewerkes Schwarzheide, Bd. 1-5, Lamperswalde 2003-2010.
- Nach Angaben von Silvia Zinke und Stefan Lehmann (beide BASF) am 03.08.2022.
BKM-Nummer: 32002108
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)