Gastwirtschaft Bockwitz

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Lauchhammer
Kreis(e): Oberspreewald-Lausitz
Bundesland: Brandenburg
Koordinate WGS84 51° 29′ 43,87″ N: 13° 45′ 37,59″ O 51,49552°N: 13,76044°O
Koordinate UTM 33.413.951,93 m: 5.705.659,39 m
Koordinate Gauss/Krüger 5.414.053,68 m: 5.707.497,16 m
  • Gastwirtschaft Bockwitz

    Gastwirtschaft Bockwitz

    Fotograf/Urheber:
    Franz Dietzmann
    Medientyp:
    Bild
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    Franz Dietzmann
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Im Jahr 1907 wurde in Bockwitz die Gewerkschaft der Bergarbeiter:innen gegründet, nachdem bereits ein Jahr zuvor die Ortsgruppe der SPD in Bockwitz, 1907 dann auch in Mückenberg, entstanden war. Die politische und kulturelle Aktivität der Arbeiter:innen führte in den nachfolgenden Jahren zur Gründung unterschiedlicher Vereine und Organisationen. 1919 fiel der Entschluss zur Gründung eines eigenen Vereinshauses zur Unterbringung von inzwischen 25 Kollektiven. 1920 realisierte sich der Wunsch nach einem eigenen Domizil mit dem Kauf des Gasthofs Zum Goldenen Löwen einschließlich einer Brennerei durch die Konsum-Produktiv-Genossenschaft. Das neu gegründete Volkshaus Bockwitz wurde zum Mittelpunkt politischer, gesellschaftlicher und kultureller Aktivitäten. Aus finanziellen Mitteln der Genossenschaft und in freiwilliger, unbezahlter Unterstützung durch die Arbeiter:innen wurden 1927 ein Festsaal und eine Sporthalle als Ergänzungsbauten errichtet. Der Festsaal wurde für künstlerische und musikalische Veranstaltungen, Jugendweihen sowie politische Versammlungen der KPD und des kommunistischen Jugendverbands genutzt. Bis das Volkshaus in der NS-Zeit enteignet wurde, fanden dort Veranstaltungen gegen das NS-Regime statt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das konfiszierte Volkshaus zurückgegeben und in den 1950er Jahren, parallel zum Bau der Kokerei, zum Kulturhaus umgebaut, das 1959 nach dem ermordeten Kommunisten Otto Hurraß aus Bockwitz benannt wurde. In dieser Zeit wurde der Festsaal von Musik- und Kunstgruppen sowie für verschiedene Tagungen und Jugendweihen genutzt. Auch das Bergarbeiterensemble des BKK Lauchhammer mit Orchester, Chor und Tanzgruppe nutzte die Räumlichkeiten. Bemerkenswert sind die Farbfenster mit Bergbaudarstellungen aus dem Lauchhammerwerk, die aus der DDR-Zeit stammen und bis heute erhalten sind.
Seit der politischen Wende 1989 wird das ehemalige Volkshaus bzw. Kulturhaus Otto Hurraß als Bürgerhaus mit Gaststätte genutzt. Der zweigeschossige Bau mit Turmaufbau und Gasthof, Tanzsaal sowie Turnhalle ist bis heute erhalten. Nach unterschiedlichen Sanierungen, die erhebliche Eingriffe in die bauzeitliche Fassadengestaltung darstellten, wurde die Fassade in den 2000er Jahren nach historischen Fotografien aus den 1920er Jahren rekonstruiert. Dazu zählt das Schließen hinzugekommener Fensteröffnungen sowie die Wiederherstellung nicht erhaltener Fassadenelemente: rund- und segmentbogiger Fenster, je zwei weit auseinander stehender Putzgesimse zwischen den Geschossen, Rustizierung im Erdgeschoss des erhaltenen Anbaus mit Turmaufbau. Weiterhin wurden drei Figuren wieder am Giebel der Südseite aufgestellt.
Durch den teilweise erhaltenen sowie rekonstruierten Baubestand ist die Geschichte der Bergarbeiter:innen, insbesondere der Freizeit- und Vereinsaktivitäten, bis heute nachvollziehbar. Dazu gehört auch der wie das Gebäude erhaltenswerte Baumbestand des ehemaligen Konzertgartens.

Datierung:
  • Erbauung: um 1900
  • Umbau: 1920
  • Erweiterung: 1927
  • Umbau: 1950er
  • Sanierung: 2000er

Quellen/Literaturangaben:
  • Isolde Weser: Lauchhammer. Auf den Spuren der Geschichte, Leipzig 2017, S. 172-175.

BKM-Nummer: 32002081

(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)

Gastwirtschaft Bockwitz

Schlagwörter
Ort
Lauchhammer
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Gastwirtschaft Bockwitz”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-32002081 (Abgerufen: 23. März 2025)
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