Der eingeschossige Baukörper mit Putzfassade und Satteldach wird durch verschiedene Anbauten gegliedert. Straßenseitig ist ein zweigeschossiges Zwerchhaus mit Walmdach und halbrundem Wintergarten vorgelagert, südlich ein Erker mit achteckigem Dach und rückwärtig eine Veranda. Die Dachgaube des Zwerchhauses wurde bei einem nachträglichen Dachausbau nach 1945 aufgesetzt. Die Gliederung der Fassade erfolgt durch regelmäßige Fensteröffnungen, die bauzeitlich erhalten sind. Bemerkenswert sind die verschiedenen Eingänge und Treppenhäuser, die möglicherweise nachträglich eingefügt wurden.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kam die Villa unter sowjetische Verwaltung und wurde in den 1950er Jahren als Klubhaus für Bergarbeiter:innen genutzt. Fortan fanden im Puschkinhaus kulturelle, sportliche und festliche Veranstaltungen statt. Inwieweit noch Reste des Biergartens und der Baumbestand des Villengartens erhalten sind, ist nicht bekannt.
Erwähnenswert ist noch der nördlich gelegene Puschkinpark, der heute nicht mehr erhalten ist. Dort wurde in den 1950er Jahren die erste Version der Lauchhammer Pioniereisenbahn, eine umgebaute Schmalspurbahn aus dem Tagebau Klettwitz, eingeweiht.
Datierung:
- Erbauung: ca. 1918
Quellen/Literaturangaben:
- Weser, Isolde: Lauchhammer. Auf den Spuren der Geschichte, Leipzig 2017, S. 96ff., 180.
- Kommission für Betrebsgeschichte im Auftrage der SED-Betriebsparteiorganisation des VEB Braunkohlenkombinat Lauchhammer (Hg.): Bergarbeiterland im Aufbruch. Geschichte des VEB Braunkohlenkombinat Lauchhammer, Bd. 1, Berlin 1969, S. 115f.
BKM-Nummer: 32002076
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)