Ein Teil der Grundstücke für die Siedlung kaufte die Brabag aus privater Hand: von Egon Wulf jun., einem Gast- und Landwirt in Ruhland und von Heinrich Jacobza. Die Gebäude entwarf Werner Issel, die Gartenanlagen Gustav Allinger.
Die Gebäude besaßen ursprünglich nur Hausnummern, Straßennamen gab es anfangs noch nicht. In der ersten Bauphase wurden 26 Häuser errichtet.
Die Siedlung wurde durch eine neu angelegte, parallel zur Werksstraße verlaufende Straße erschlossen. Von hier hatte man Zugang zu den fünf verschiedenen Haustypen der Siedlung, die nach sozialen Kriterien, u.a. der Berufsstellung im Werk, gestaffelt waren. Die Gebäude und Grundstücke unterteilten sich in:
- zwei einzelnstehende Bauten für Betriebsleiter auf einer Grundstücksfläche von 1.740 m² mit 225 m² Wohnfläche und Garage,
- sechs Bauten für Ingenieure auf einer Grundstücksfläche von 1.375 m² mit 162 m² Wohnfläche und Garage,
- sechs Doppelhaushälften für Assistenten auf jeweils 1.230 m² mit 101,5 m² Wohnfläche,
- acht in Zweiergruppen angeordnete Häuser mit Anbauten für Nebengelasse (Waschküche, Stall etc.) auf je 1.080 m² mit 93 ² Wohnfläche,
- vier ähnlich organisierte Haustypen für Vorarbeiter auf Grundstücken mit 900 m² und 68 m² Wohnfläche.
In einer zweiten Bauphase im ersten Quartal 1944 wurde die Siedlung um sechs Gebäude eines nicht näher bekannten Typs IV in Form von Doppelhäusern ergänzt.
Am 21.06.1944 wurden weite Teile der Siedlung zerstört.
Werner Issel erteilte Hermann Blumenthal den Auftrag für eine Brunnenanlge, die nahe der Erschließung installiert wurde und sich heute vor dem Besucherzentrum der BASF in der Schipkauer Straße befindet.
In den 1960er Jahren wurde die Siedlung um einen Großblock erweitert. 1997 wurde sie abgetragen.
Datierung:
- Errichtung: 1936
- Abbruch: 1997
Quellen/Literaturangaben:
- https://doi.org/10.25645/gbah-2qx (Zugriff am 20.6.2023)
- https://doi.org/10.25645/fetm-hjgj (Zugriff am 20.6.2023)
- https://doi.org/10.25645/at0c-kjfv (Zugriff am 20.6.2023)
- https://doi.org/10.25645/r8ek-mav3 (Zugriff am 20.6.2023)
- https://doi.org/10.25645/sz73-0azt (Zugriff am 20.6.2023)
- Kultur- und Heimatverein Schwarzheide e. V.: Schwarzheide . Gestern & heute, Großräschen 2010, S.114-115.
- Hans-Joachim Jeschke: Aus der Geschichte des Chemiewerkes Schwarzheide, Bd. 1 Schwarzheide 2003, S. 117.
- Doris Lanzke: Schwarzheide - Von den Anfängen bis ins 20. Jahrhundert, 2017, S. 98.
- https://doi.org/10.25645/2w75-xcbq (Zugriff am 20.6.2023)
- https://doi.org/10.25645/2jgh-yng8 (Zugriff am 20.6.2023)
- https://doi.org/10.25645/xgk6-21t9 (Zugriff am 20.6.2023)
- Dietmar Land: Garten - Volk - Landschaft - Kunst: Leben und Werk des Gartenarchitekten Gustav Allinger (1891-1974), Berlin 2021, S. 724-733.
BKM-Nummer: 32002029
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)