Ursprünglich war am Standort des Wasserturms ein zentraler städtischer Platz mit einem Rathaus vorgesehen, der kriegsbedingt aber nicht realisiert wurde. Lediglich der Wasserturm ist heute noch Zeugnis dieser Planung. Zur Bauzeit gibt es unterschiedliche Angaben: In der Denkmaldatenbank des BLDAM wird sie mit 1939 angegeben, in anderen Publikationen (www.kwg-senftenberg.de) mit 1943/1944, wobei darauf verwiesen wird, dass beim Bau französische Kriegsgefangene eingesetzt wurden. Hier ist zusätzliche Recherche notwendig. Der Wasserturm wurde bis 1958 in seiner ursprünglichen Funktion genutzt. Er hat ein Behältervolumen von 408 m³ und einen Nutzinhalt von 385 m³. 1994 wurde er saniert. Heute ist im Erdgeschoss eine Gaststätte untergebracht.
Es handelt sich um ein verputztes, konisch zulaufendes, rechteckiges und mit einem Zeltdach versehenes Gebäude, das eine Höhe von 36 m hat. Die südwestliche Fassade ist die zur Stadt ausgerichtete Schaufassade. Sie ist im unteren Teil des Turms durch Verblendungen aus Muschelkalkplatten und eine Einfassung der beiden Gebäudeecken hervorgehoben. Im Erdgeschoss der Südwestfassade werden die Gebäudeecken durch Strebepfeiler mit Wasserschlaggesims betont. Zwischen den Strebepfeilern befinden sich zwei große Mauerwerksöffnungen mit Segmentbögen, in die dreiflügelige Fenster eingelassen sind. Darüber eine hohe Fensterfront, die aus vier nebeneinander und drei übereinander angeordneten schmalen Sprossenfenstern besteht. Über den Fenstern wechselt die Fassadenoberfläche von Naturstein zu Putz.
In den Putzflächen des Turmschafts sind in drei (Schaufassade) bzw. vier Ebenen schmale, schlitzartige Fenster angeordnet. Darüber ist an allen vier Fassadenseiten ein weithin sichtbares Zifferblatt mit Zeigern montiert. Über der Uhr bilden fünf bzw. sechs schmale, von Muschelkalkplatten eingefasste Fenster - jeweils flankiert von überlangen Konsolsteinen - den Fassadenabschluss; die Stahlbetonplatte des Dachs kragt über die Fassade.
Auf der Südostseite liegt der Eingang zur Gaststätte, die Tür und das daneben angeordnete Fenster sind beide durch Muschelkalkplatten gerahmt. Auf der Nordostseite des Turms befindet sich der Eingang zum Treppenhaus des Gebäudes.
Datierung:
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Quellen/Literaturangaben:
- https://www.kwg-senftenberg.de/wp/wp-content/uploads/2020/11/WAL-Geschichte2.pdf (Zugriff 19.09.2023)
BKM-Nummer: 32001986
(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)