Das Gebäude auf dem Gelände der Brikettfabrik Milly in der Bockwitzer Straße 91 wurde als Verwaltungsgebäude oder Wohnhaus für die Fabrik um 1900 errichtet. Der zweigeschossige Bau mit sechs Achsen erhebt sich über einem rechteckigen Grundriss und schließt mit einem Satteldach ab. Segmentbogige Fenster und Türen sind bauzeitlich erhaltenen. Zwischen den Geschossen ist ein umlaufendes Friesband aus Formsteinen angebracht, die ein Vierpassmotiv ergeben. Unter den Fenstern im Erdgeschoss befinden sich rot gerahmte Felder aus Klinkersteinen. Bemerkenswert ist überdies das bauzeitlich erhaltene Mauerwerk der Einfriedung, die den Klinkerbau und die benachbarte Direktorenvilla einfasst. Mit dem dazwischengesetzten Villengarten bildet der erhaltene Baubestand an der Bockwitzer Straße ein Denkmal mit Ensemblecharakter, das eines der letzten Zeugnisse des Werksgeländes der Brikettfabrik und der Grube Milly darstellt.

Datierung:

• Erbauung: um 1900
  

Quellen/Literaturangaben:

• Kommission für Betriebsgeschichte im Auftrage der SED-Betriebsparteiorganisation des VEB Braunkohlenkombinat Lauchhammer (Hg.): Bergarbeiterland im Aufbruch. Geschichte des VEB Braunkohlenkombinat Lauchhammer, Bd. 1, Bd. 2, Berlin 1969/1970.
  
• Denkmalgutachten, Hida-Nr.: 09120307.
  
• LHASA: F 504, Braunkohlen- und Brikett-Industrie AG, Berlin, Werksdirektion Mückenberg, 1866-1958.
  

BKM-Nummer: 32001983

(Erfassungsprojekt Lausitz, BLDAM 2023)